Die Rennen von Martin Tomczyk und Joey Hand wurden nach wenigen Metern von zwei Mercedes-Piloten zerstört: "Nicht fair und sportlich", klagt der Champion
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Martin Tomczyk und die Zielflagge - mittlerweile ein Rendezvous mit Seltenheitswert. Am Sonntag in Valencia musste der amtierende Meister zum dritten Mal in Folge ein DTM-Rennen vorzeitig beenden. Den Schuldigen hat der BMW-Pilot ausgemacht: "Für mich ist es ganz klar: Robert Wickens ist mehr oder weniger ungebremst in die erste Kurve rein und hat mich hinten erwischt", klagt ein frustrierter Tomczyk. "Ich habe genügend Platz gelassen, er ist einfach durch das Feld gepflügt."
Der Rosenheimer erklärt: "Weil er eben sehr, sehr spät oder sehr, sehr wenig gebremst hat. Dann hat es mich gedreht und Roberto Merhi hat mich hinten am Auto erwischt, es war für mich vorbei." Der M3 trug eine starke Beschädigung an der Hinterachse davon, dazu rutschte der Bolide ins Kiesbett und blieb stecken. "Merhi trifft keine Schuld, der Auslöser war ganz klar Wickens", unterstreicht Tomczyk, der die Saison in Hockenheim mit einem Podium beschließen will.
Dabei hofft er für Markenkollege Bruno Spengler auf eine Entscheidung im Titelkampf ohne Kontroversen und teilt einen kräftigen Seitenhieb in Richtung Stuttgart aus. "Die Meisterschaft ist spannend geworden, jetzt wird es im letzten Rennen einen schönen Showdown geben", so Tomczyk. Er schlägt einen scharfen Ton an: "Ich hoffe allerdings, dass es fair und sportlich zugeht und nicht so, wie wir es an diesem Wochenende von einigen Mercedes-Piloten gesehen haben."
Ein Nuller-Wochenende für das Team RMG war es nämlich auch, weil Joey Hand nicht ins Ziel kam - er wurde ebenfalls in der ersten Kurve Opfer eines Konkurrenten: "Gary Paffett hat mich nach dem Start hart getroffen, dabei wurde mein Auto beschädigt. Anschließend war das Fahrzeug aus der Balance, und ich hatte keine Möglichkeit mehr, anzugreifen", klagt der US-Amerikaner, der sein Auto weiter um den Kurs schleppte, es kurz vor dem Ende aber endgültig abstellen musste.
Zu diesem Zeitpunkt lag Hand ohnehin weit außerhalb der Punkteränge. "Die Probleme wurden im Verlauf des Rennens immer schlimmer", erklärt er und hadert - schließlich zeigt die Formkurve des Mannes aus Sacramento nach oben. "Das war schade, denn bis dahin hatte ich in Valencia eines meiner besseren Wochenenden in diesem Jahr."