Robert Wickens sortierte sich beim Sonntagsrennen in Budapest auf dem falschen Startplatz ein - Damit ruinierte der Kanadier eventuell nicht nur sein eigenes Rennen...
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Robert Wickens sorgte beim Sonntagsrennen in Ungarn für einen Schmunzler, als er sich nach der Einführungsrunde auf dem falschen Startplatz einsortierte. Der Mercedes-Pilot stellte seinen Boliden auf die komplett falsche Seite der Startaufstellung und sorgte damit für einen Startabbruch. Außerdem verlor er seinen achten Startplatz und musste von ganz hinten ins Rennen gehen. "Ein Fehler wie dieser sollte keinem Amateur passieren, und einem Profi schon gar nicht", urteilt Norbert Haug.
In seiner Kolumne auf 'DTM.com' schreibt der langjährige Mercedes-Motorsportchef: "Wer von Platz 24 am Ende und nach zwei Disqualifikationen auf Platz zehn gewertet wird, kann vom achten Startplatz auch aufs Podium fahren. Was bei Wickens passiert ist, konnte nach dem Rennen nicht einmal er selbst erklären. Am besten, er gibt in Hockenheim eine überzeugende Antwort auf der Strecke."
Bitter für Wickens: Der Titel hat sich nach dem Wochenende in Budapest rechnerisch erledigt. Vor den beiden finalen Rennen der Saison 2016 in Hockenheim liegt er 54 Punkte hinter Spitzenreiter Marco Wittmann. Doppelt bitter: Hätte er es - wie von Haug prognostiziert - am Sonntag tatsächlich auf das Treppchen geschafft, wäre er immerhin noch mit theoretischen Titelchancen nach Hockenheim gereist.
Doch Wickens' peinlicher Fauxpas beim Start hatte möglicherweise nicht nur Auswirkungen auf sein eigenes Rennen. "Die stehenden Starts der aktuellen DTM sind grundsätzlich kein sonderlich schwieriger Akt und zuvor gibt es während der Trainingssitzungen mehrfach Startübungen, was Überraschungen am Start der Rennen de facto verhindern soll", erklärt Haug.
"Beim Sonntagsrennen am Hungaroring wurde der ersten Start abgebrochen, nachdem Wickens in die falsche Startposition gefahren war. Möglicherweise litt Mortara unter dem zweiten Start - alle Kollegen um ihn herum allerdings nicht. Mortaras Startvorgang produzierte stark durchdrehende Hinterräder, und die vereiteln natürlich zügiges Vorankommen", analysiert der 63-Jährige.
Mortaras schlechter Start führte letztendlich zum Unfall mit Wittmann und Green. Haug erklärt: "Titelkonkurrent Wittmann kam viel besser vom Fleck, setzte sich neben Mortara, der zog nach links, Wittmann hielt dagegen, wurde hinten rechts getroffen und kam bei voller Fahrt quer. Wäre er nicht rechts am Audi von Green stabilisiert worden, wäre der Wittmann-BMW womöglich in die Boxenmauer gekracht."
"Sehr spektakuläre erste Meter, die ein Rennen mit großem Spannungspotential - Mortara auf Pole, Wittmann unmittelbar dahinter auf Platz drei - zunichtemachten. Ursache dafür war Mortaras schlechter Start", so Haug. Spinnt man die Geschichte noch weiter, war der schlechte Start möglicherweise wiederum eine Folge von Wickens' Fauxpas. Ein kleiner Fehler mit sehr weitreichenden Folgen also...