BMW-Fahrer Timo Glock hat am Samstag die meisten Punkte in der DTM 2017 gesammelt und zieht eine Saisonbilanz: "Sonntags hat uns das Glück verlassen."
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Als zweitbester BMW-Fahrer beendet Timo Glock die DTM-Saison 2017 auf dem siebten Gesamtrang. 134 Punkte sammelte der RMG-Pilot in den 18 Rennen des Jahres, 103 davon heimste er jeweils am Samstag ein. Kein anderer DTM-Fahrer war in den Samstagsläufen erfolgreicher als Glock. Kaufen kann er sich dafür allerdings nichts, denn der Titel Samstags-Champion ist in der DTM nicht zu vergeben. "Ich bin sehr zufrieden mit der Saison und wäre froh gewesen, wenn wir nur samstags Rennen gefahren wären. Dann wäre ich ganz vorne dabei!", resümiert der BMW-Mann und ergänzt: "Sonntags hat uns das Glück verlassen."
Probleme beim Boxenstopp, strategische Fehlentscheidungen, erhitzte Gemüter und Disqualifikation nach dem Qualifying in Zandvoort, Kollision mit Audi-Fahrer Nico Müller am Nürburgring: "Das war immer am Sonntag", seufzt der Ex-Formel-1-Pilot, "warum auch immer." Die abgelaufene Saison ist Glocks bislang erfolgreichste in der DTM und der BMW-Pilot zählte lange zu den Titelkandidaten.
"Natürlich will man im letzten Rennen mit um die Meisterschaft fahren, wie alle anderen auch. Aber man muss die Fakten sehen und die Rennen, die wir verloren haben und es nicht in meiner Hand lag, sondern äußere Umstände, ein verpatzter Boxenstopp oder strategische Spielchen von anderen eine Rolle gespielt haben. Es sind viele Rennen dabei, wo wir von Speed her da waren, aber am Ende einfach unglücklich waren", fasst er zusammen.
"Er hat mich die Meisterschaft gekostet"
Ausschlaggebend im verlorenen Kampf um den Titel ist für Glock der Vorfall mit Audi-Mann Müller am Nürburgring. Der Schweizer bremste zu früh und Glock krachte in das Heck des Audis. Den Ingolstädtern wurde vorgeworfen, das Rennen manipuliert und Müller als Bremsklotz eingesetzt zu haben, um Mattias Ekström in der Tabelle nach vorne zu bringen. Auch von Unsportlichkeit war die Rede. Glock steht zu seiner Meinung und geht sogar noch einen Schritt weiter: "Ich habe nichts gegen Nico Müller persönlich, aber seine Aktion hat mich die Meisterschaft gekostet."
Auch wenn er im finalen Titelkampf nicht mehr mitmischen konnte, blickt Glock mit einem guten Gefühl auf sein fünftes Jahr in der DTM zurück. Dreimal startete er von der Pole-Position und viermal stand er auf dem Podium: zweimal als Zweiter, einmal als Dritter und nach dem Samstagsrennen in Zandvoort als Sieger sogar ganz oben. "Als Team haben wir im Winter einen großen Schritt nach vorne gemacht", meint Glock und richtet lobende Worte an seine Mannschaft. "Ich kann meine Jungs nur loben, sie haben einen sensationellen Job gemacht. Angefangen bei meinem Nummer-Eins-Mechaniker, der das erste Jahr Nummer-Eins-Mechaniker und verantwortlich für das Auto war. Alle fünf Jungs haben mir immer ein Auto hingestellt, das absolut top aufgebaut war."
Wie groß der Zusammenhalt der Glock-Crew war, zeigt das Beispiel beim Finale in Hockenheim. "Wir hatten am Sonntagmorgen einen Getriebeschaden und zwei Stunden später war das Qualifying. Drei Minuten vor Qualifikationsbeginn war das Auto fahrbar. Das zeigt, wie sehr sie mit Herzblut dabei waren", weiß der 35-Jährige.
Er ergänzt: "Meine Ingenieure Olaf und Benni haben mir immer ein Auto gegeben, mit dem ich in die Top 5 fahren konnte. Ich habe immer im Auto gesessen und war sehr glücklich damit. Meistens konnte ich das Maximum rausholen."
Wenn es mal nicht ganz so gut geklappt hat, weiß Glock auch, woran es gelegen hat. "Dann habe ich einen Fahrfehler gemacht. Es lang selten am Auto", gibt er zu. Mit Teamgeist und Zusammenhalt, "darauf kannst du als Fahrer aufbauen und so wächst das Team zusammen. Mein Dank geht an meine Car-Crew und meine Ingenieure, die einen sensationellen Job gemacht haben", schließt er ab.