Scheider: "Aufpassen, dass es nicht peinlich wird"

, 04.08.2013

Während Mattias Ekström den Norisring ad acta legt, warnt sein Abt-Kollege davor, Fans zu vergraulen: "Mal sehen, ob ich nicht etwas Inkorrektes mache"

Die DTM hat mehrere Tausend Kilometer zwischen sich und den Norisring gelegt. Dennoch ist auch auf dem Moscow Raceway die Kontroverse um Mattias Ekström und ein paar Wasserflaschen weiter Thema - wenn auch nicht mehr für den Schweden selbst: "Ich schaue nach vorne und versuche, aus der Vergangenheit zu lernen", sagt Ekström. "Klar macht man manchmal dumme Fehler, für die man einen hohen Preis zahlen muss, aber es gibt auch gute Momente. In meiner Karriere hatte ich beides."

Wie er die Vorfälle insbesondere mit seinem Vater aufgearbeitet hat, will der zweifache DTM-Champion lieber für sich behalten. Dass er die Russland-Reise aber nicht unbelastet antrat, daraus macht er kein Geheimnis: "Es war genauso schwierig, wie jeder es sich denken kann. Es ist nicht lustig, wenn so etwas passiert", blickt Ekström zurück, lobt aber sein engstes Umfeld für den Rückhalt: "Es gibt ein paar Menschen in meiner Nähe, die mich toll unterstützt haben. Für die Unterstützung bin ich dankbar."

In der Zwischenzeit will auch die DTM ihre Hausaufgaben erledigt haben. Der Parc-ferme-Artikel des Reglements wurde ergänzt und ein eigener Sachrichter für das Areal eingeführt, allerdings bleibt der Fahrer weiter unerwähnt. Das Ziel: Die jubelnden Piloten ohne Umwege auf die Waage schicken. Ekströms Markenkollege Timo Scheider sieht keine Veränderungen auf sich zukommen: "Das war für mich eigentlich immer gleich: Aussteigen und auf die Waage gehen", sagt er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Scheider lässt sich nicht an die Leine nehmen

Dass es im Falle eines Sieges Emotionen gibt, ist für den Abt-Star aber ganz normal - und hier wird er sich künftig doch zurücknehmen: "Wenn du gewonnen hast und vorne stehst, dann springst du natürlich erstmal deinen Leuten in die Arme, aber das werden wir jetzt wahrscheinlich auch vermeiden." Wahrscheinlich. Denn ein Scheider lässt sich nicht so leicht verbiegen: "Wenn ich auf dem Podium stehe werden wir mal sehen, ob ich nicht vielleicht auch irgendwas Inkorrektes mache, was irgendwem auffällt."

Eine Umarmung am Ende des Tages tue schließlich niemandem weh, findet der Lahnsteiner und befürchtet, dass sich die DTM nach der Causa Ekström im Regeldschungel verheddert: "Wir sollten da jetzt nicht in irgendwas rein rennen, was am Ende dann einfach nur noch peinlich wirkt. Das war 100 Jahre so, warum soll das jetzt plötzlich alles anders sein?" Vielleicht, weil die Vorfälle in Nürnberg dazu geführt haben, dass das ohnehin schon nicht großartige Ansehen der DTM in der Fanszene weiter gelitten hat und sich der der Frust insbesondere in den sozialen Netzwerken entlädt.

Auch Scheider ist klar, dass sich die Tourenwagen-Serie auf dünnem Eis bewegt: "Momentan müssen wir, wenn wir ehrlich sind, ein bisschen aufpassen mit allem, was wir tun und machen, weil das ein oder andere schon sehr fragwürdig ausgesehen hat." Angesichts des Unmutes bei denjenigen, die Tribünen füllen und vor dem Fernseher sitzen sollen, sei es an der Zeit, sich Gedanken zu machen, ob der Bogen nicht überspannt werde. "Jemandem, der eine Flasche Wasser über den Kopf gekippt bekommt, so eine Zeremonie abzufeiern - da weiß ich nicht, ob das sein muss." Ekström jedenfalls findet: "Eigentlich gehört der Kampf auf die Strecke und nirgendwo anders hin. Jeder kann etwas daraus lernen."

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