Schlaflos in München: Spengler und Farfus fordern Fortschritte

, 06.08.2013

Die beiden BMW-Spitzenpiloten sehen ihre Marke noch lange nicht ausgezählt im Kampf um den Titel - "Die DTM ist eine Achterbahn", meint Farfus

Noch zu Saisonbeginn war BMW die Marke, die es in der DTM zu schlagen galt. Einige Monate später ist von der Dominanz der Münchener nicht mehr viel übrig geblieben, obwohl bei der Rennpremiere auf dem Moscow Raceway ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen war. Bruno Spengler konnte von diesem nicht profitieren, schließlich wurde der Champion in Russland von Miguel Molina aus dem Weg geräumt und schrieb die erste Nullnummer seit dem Spielberg-Rennen 2012.

Von Tabellenführer Mike Rockenfeller trennen ihn mittlerweile 27 Zähler in der Gesamtwertung. Lokale Getränkespezialitäten hat sich der Kanadier deshalb nicht in rauen Mengen zu Gemüte geführt: "Wegen des Rückstands mache ich mir keinen großen Kopf, weil es noch vier Rennen gibt und vergangenes Jahr war ich viel mehr als 27 Punkte hinter Gary (Paffett, Anm. d. Red.) - und habe trotzdem den Titel gewonnen", so Spengler, der es aber für möglich hält, dass der Molina-Vorfall in der Meisterschaft noch "eine Rolle spielt".

Obwohl er in den ersten Runde das Tempo der Spitzenpiloten nicht mitgehen konnte, hatte es Spengler für möglich gehalten, ein vernünftiges Resultat einzufahren. "Ein paar Zähler hätte ich im schlimmsten Fall geholt. Das kann am Ende des Jahres schon wehtun. Ich hoffe, dass sie nicht nach dem letzten Rennen fehlen." Deutlich glücklicher packte die Koffer sein Markenkollege Augusto Farfus, der als Dritter bestätigte, dass BMW noch lange nicht weg vom Fenster ist. "Wir haben nicht das schnellste Auto auf der Strecke", räumt der Brasilianer ein, "aber das ist die DTM, die ist halt eine Achterbahn."

Wie schnell das Kräfteverhältnis auf den Kopf gestellt wird, weiß der Ex-WTCC-Star nur zu gut: "Mal hast du das Momentum, mal verlierst du es wieder", so Hockenheim-Sieger Farfus gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Er wird sich seit seinem DTM-Einstieg wohl den einen oder anderen Kaffee mehr gönnen: "Die Teams hier sind extrem professionell - da schläft keiner, sondern alle arbeiten durch", schildert der 30-Jährige und würdigt die Anstrengungen der Konkurrenz aus Ingolstadt, die derzeit den Ton angibt: "Wir tun das auch, aber Audi hat sein Auto seit dem Vorjahr stark verbessert", weiß Farfus.

In München ist die Liste an Hausaufgaben derzeit länger als einige Kilometer nördlich: "Wir haben noch Schwachpunkte, die wir ausmerzen müssen. Audi hat sehr gute Traktion, was gerade in Moskau sehr wichtig war." Schon auf dem Nürburgring könnten die Karten komplett neu gemischt werden: "Das ist eine meiner Lieblingsstrecken, ich habe da dreimal gewonnen, also freue ich mich darauf", reibt sich Spengler die Hände. Auch Farfus kann den Ausflug in die Eifel kaum abwarten: "Ich sehe definitiv eine Chance, dass wir dort wieder auf das Podium kommen können, aber es wird nicht leicht."

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