Schneider und Mercedes: Eine erfolgreiche Ehe

, 18.12.2012

Mr. DTM Bernd Schneider blickt zurück auf seine erfolgreiche Karriere, die mit sieben Titeln gekrönt wurde und ihren Tiefpunkt 1999 in Le Mans erreichte

Man kennt ihn als Mr. DTM: Bernd Schneider steht wie kein zweiter Rennfahrer für die berühmte deutsche Tourenwagenserie. Fünf Titel konnte er für Mercedes einfahren, bevor er 2008 seine Rennfahrerkarriere endgültig beendete - abgesehen von ein paar Gaststarts in diversen Serien. Vier Jahre nach seinem Rücktritt blickt Schneider noch einmal auf seine erfolgreiche Karriere zurück. Was viele dabei aber nicht mehr wissen: Der Deutsche fuhr von 1988 bis 1990 für Zakspeed und Arrows in der Formel 1, konnte sich aber nur neun Mal für ein Rennen qualifizieren. Nach der gescheiterten Formel-1-Erfahrung begann eine der erfolgreichsten Tourenwagen-Karrieren. Schneider erinnert sich: "Als Zakspeed aus der Formel 1 ausstieg, bekam ich 1990 und 1991 die Chance, in der IMSA für Porsche zu fahren. Mit diesen Kerlen dort zu racen, habe ich sehr genossen."

"Dann habe ich Michael Schumacher in der DTM ersetzt - über seine Auftritte in der DTM '91 redet heute niemand mehr", erzählt Schneider bei 'SpeedTV'. "Als er das Angebot bekam, in der Formel 1 zu fahren, bekam ich sein Cockpit für drei Rennen. Danach hat mich Norbert Haug bei Mercedes unter Vertrag genommen und ich war niemals traurig, dass ich diesen Posten angenommen hab."

Mercedes hatte Schumacher verloren - aber Schneider gewonnen. Zusammen haben sie sieben Titel einfahren können, darunter fünf in der DTM. Schneider war damals auch Teil der Blütezeit der FIA GT-Meisterschaft mit dem Mercedes SLK GTR, die gegen die gewaltigen GT-Prototypen von Panoz, McLaren oder Porsche angetreten sind. Trotz des Erfolgs gab es in dieser Zeit auch stets ein gewisses Risiko. Es war die Zeit, wo die Aerodynamik die Autos immer wieder von selbst in die Luft katapultierte. Gut in Erinnerung ist in dem Zusammenhang der Abflug seines Teamkollegen Mark Webbers in Le Mans.

"Als die ITC und die DTM am Ende des Jahres 1996 verschwanden, hatten wir keinen Plan, was wir machen sollen, also entschied sich Norbert Haug für GT-Rennen", erinnert sich Schneider. "Schnell hatten wir ein GT1-Fahrzeug und ich war sehr beeindruckt zu sehen, was die Jungs in so kurzer Zeit bewerkstelligen konnten. Im ersten Rennen waren wir gleich auf Pole und haben am Ende die Meisterschaft gewonnen. Das war ein stolzer Moment. Wir hatten uns 1999 auch sehr gut auf Le Mans vorbereitet, doch dann kamen die Probleme mit den Autos. Wir waren dankbar, dass den Fahrern nichts passiert war - dazu braucht es eine Menge Glück."

"Wir haben erkannt, dass diese Autos sehr gefährlich waren und sich überschlagen konnten. Das war nicht nur bei uns so, auch andere Hersteller hatten die gleichen Probleme und es war die richtige Entscheidung, mit diesen Fahrzeugen aufzuhören. Und es war auch die richtige Entscheidung von Mercedes, 2000 in die DTM zurückzukehren", sagt Schneider. In den ersten vier Jahren holte der Deutsche drei Titel - nur 2002 musste sich der heute 48-Jährige dem Franzosen Laurent Aiello geschlagen geben. Und wer weiß ob diese Story ohne die Verbindung von Schneider und Mercedes für beide Seiten so erfolgreich verlaufen wäre.

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