Schumacher trotz Nullrunde zufrieden: Kampf in der Defensive

, 01.06.2009

Vom letzten Startplatz aus hielten sich Ralf Schumachers Ambitionen in Grenzen. Seinem Ziel, unfallfrei durch die Lausitz zu kommen, wurde er gerecht.

Den Erfolgen seiner Teamkollegen konnte Ralf Schumacher nur aus der Ferne zusehen. Während sich Gary Paffett und Bruno Spengler bis ganz an die Spitze arbeiteten, kämpfte sich der frühere Formel-1-Pilot nach den scherbenreichen Erfahrungen von Hockenheim mit aller gebotenen Vorsicht durchs Mittelfeld - und landete am Ende auf Platz zehn. Schon seinen Start war er von Position 19 aus, ausgelöst durch einen Motorwechsel am Samstag, bewusst defensiv angegangen. Er begnügte sich mit der Rolle des Beobachters:

"Mein Start war nicht gut, ich hätte fast den Motor abgewürgt", gestand Schumacher. "Aber ich war sowieso nicht darauf bedacht, in der ersten Kurve möglichst weit vorne zu sein. Man kann hier in der ersten Kurve vielleicht einen Platz gut machen, aber man kann auch eine Menge an Teilen verlieren." So brachte der sechsfache Grand-Prix-Sieger anders als in Hockenheim eine weit gehend unbeschädigte C-Klasse ins Ziel - was aus seiner Sicht nicht ganz leicht war.

Die vor ihm stattfindenden Kämpfe sorgten bei Schumacher für Kopfschütteln. "Das größte Chaos hat Tom Kristensen verursacht, der heute wohl etwas woanders war und nicht auf der Strecke", stimmte er in die Kritik seiner Markenkollegen ein. Der Däne erwies sich auch für auch für Schumacher als Bremsklotz. "Kristensen hatte große Probleme am Auto - es war kein wirklicher Zweikampf mit ihm. Er hat seine Linie verteidigt und dabei alle möglichen Leute berührt. Das war wohl nicht sein Wochenende." Schon im freien sei Kristensen ihm beinahe ins Auto gefahren, fügte er hinzu.

Dennoch hatte er für vereinzelte Audi-Piloten auch lobende Worte übrig. "Ich konnte die beiden vom Futurecom-Team gut überholen, die haben auch sehr fair Platz gemacht", sagte der HWA-Pilot mit Blick auf Tomas Kostka und Christian Bakkerud in ihren im Trockenen hoffnungslos unterlegenen 2007er-Audi. Am Ende trennten Schumacher zwar immer noch zehn Sekunden von den Punkterängen. Dennoch schnitt er besser ab als die viel gescholtenen Audi-Piloten, die ebenso wie er das Feld von hinten hatten aufrollen wollen: "Wenn Fahrer wie Tomczyk und Kristensen, die normalerweise eher vorne stehen, nach vorne wollen, kommen wohl Rennen wie heute zu Stande."

Insgesamt zeigt sich Ralf Schumacher mit seiner Klettwitzer Rennbilanz durchaus zufrieden. Das Auto heile behalten, lädierte Autos überholen und so viele Kilometer wie möglich sammeln: So hatte das bescheidene Ziel des 33-Jährigen gelautet. Seiner Umsetzung stand dabei nichts im Wege: "Die Performance war recht gut, die Rundenzeiten waren konstant." Der vierwöchigen Rennpause bis zum dritten Lauf auf dem Norisring blickt Schumacher gelassen entgegen. Langeweile steht ihm nicht bevor: "Die Marketing-Kollegen bei Mercedes halten mich sicher auch beschäftigt..."

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