Spannung in Zandvoort: Wittmann vor den Hauptdarstellern

, 28.09.2013

Marco Wittmann (BMW) holt am DTM-Samstag in Zandvoort die Pole-Position vor den Titelkandidaten Augusto Farfus (BMW) und Mike Rockenfeller (Audi)

Die Spannung in der Titelentscheidung der DTM 2013 bleibt groß. Die beiden Titelkandidaten Mike Rockenfeller und Augusto Farfus schenkten sich auch im Qualifying in Zandvoort nichts. Der große Favorit aus dem Lager von Audi holte Startplatz drei, sein Rivale im BMW fuhr auf den zweiten Startplatz. Die Pole-Position auf der Dünenbahn in den Niederlanden ging an BMW-Pilot Marco Wittmann, der Farfus knapp schlagen konnte.

"Das war super. Wir mussten alles geben, weil Audi und Mike so stark waren. Es hat alles funktioniert. Ich freue mich für BMW und für Marco. Wir werden im Rennen alles geben", sagt Farfus nach der Zeitenjagd. Rockenfeller bleibt angesichts des etwas schlechteren Startplatzes gelassen. "Passt schon", meint der Phoenix-Pilot. Die Ruhe kann sich der Titelfavorit gönnen. Sollten die Top 3 des Qualifyings am Sonntag in gleicher Konstellation über den Zielstrich fahren, dann wäre Rockenfeller vorzeitig DTM-Champion 2013.

Die beiden Hauptdarsteller setzten sich in Zandvoort bestens in Szene. Vor allem Farfus marschierte mit unfassbarem Tempo durch die ersten Qualifyingabschnitte. In Q3 gab es jedoch etwas Hektik an der RBM-Box des Brasilianers. Farfus war zu einem ersten Versuch herausgefahren, wurde aber sofort wieder zur Box gerufen. "Ein kleines Elektrikproblem - kein großes Ding", gab BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt schnell Entwarnung.

Technikproblem am Farfus-BMW

Ein Fehler im System sorgte dafür, dass offenbar die Batterie im Farfus-M3 nicht richtig geladen wurde. Das Fahrzeug musste an die externe Stromversorgung angeschlossen werden, um jeweils danach einen einzelnen schnellen Umlauf zu schaffen. Der Pilot ließ sich davon nicht stören, fuhr weiterhin schnelle Zeiten und qualifizierte sich locker für das Shootout der besten vier Piloten. Rockenfeller musste hingegen am Ende von Q3 zittern. Als Vierter schaffte er den Sprung gerade eben.

Der Titelfavorit eröffnete somit die Zeitenjagd in Q4. Rockenfeller fuhr mit seinem Audi RS5 einen sauberen Strich, aber nicht schnell genug. Der nach ihm folgende Wittmann war in allen drei Sektoren schneller und schenkte dem Ex-Le-Mans-Sieger rund eine halbe Sekunde ein. Zandvoort-Spezialist Timo Scheider fuhr zu Beginn auf Rockenfeller-Niveau, warf aber eine bessere Startposition in der vorletzten Kurve weg. Der zweimalige Champion kam zu weit nach außen und verlor über eine Sekunde.

Farfus, der Q3 beherrscht hatte, ging als letzter der vier Piloten auf seine schnelle Runde im Shootout. Der Brasilianer fuhr zwar fehlerlos, aber war einen Hauch langsamer als sein Markenkollege Wittmann - immerhin aber Startreihe eins. Die zweite Startreihe teilt sich "Rocky" mit seinem Audi-Kollegen Scheider. Kein einziger Mercedes schaffte es über das Q2 hinaus. Glänzen konnten hingegen Joey Hand (BMW), Filipe Albuquerque und Edoardo Mortara (beide Audi) auf den Rängen fünf bis sieben.

Glock erstmals in Q3

Mit Startplatz acht holte Timo Glock (BMW) sein bisher bestes Qualifyingresultat. "Ich musste lange warten, bis ich endlich mal ins Q3 einziehen durfte", so ein regelrecht befreiter Ex-Formel-1-Pilot nach der Zeitenjagd in den Dünen. "Wir haben beim Setup viel verändert. Das Gefühl für das Auto ist nun besser. Ich habe leider am Ende von Q3 nur eine schnelle Runde fahren können, denn das Wiegen in der Boxengasse hat zu viel Zeit gekostet. Aber so ist es halt." Hinter Glock rundeten die Audi-Piloten Adrien Tambay und Miguel Molina die Top 10 ab.

Hinter Mattias Ekström, der seinen Audi explizit für das Rennen abgestimmt hat, war Gary Paffett auf Rang zwölf der beste Sternfahrer. Der Frust war dem Briten, der schon drei Siege in Zandvoort feiern durfte, ins Gesicht geschrieben. Noch schlimmer erwischte es den amtierenden Champion Bruno Spengler: Platz 16. "Es ist das erste Mal, dass das Qualifyingergebnis nicht stimmt. Wir müssen schauen, woran es liegt. Mein Auto war sehr nervös, ich konnte nicht mehr attackieren", berichtet der BMW-Star, der nach einer Strafe nun von Rang 18 ins Rennen gehen wird.

Für Christian Vietoris und Robert Wickens (beide Mercedes), die bis zum Oschersleben-Wochenende noch rechnerische Titelchancen hatten, endete das Qualifying bereits nach Q1. Auch Ex-Champion Martin Tomczyk (BMW) und Audi-Neuzugang Jamie Green, der in der Magdeburger Börde vor zwei Wochen noch auf dem Podest gestanden hatte, kamen nicht einmal ins Q2. "Das lag am Setup", kommentiert der Brite nach einem enttäuschenden Samstag in den Niederlanden.

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