Spengler will in Valencia wieder angreifen

, 21.09.2012

Das Schnitzer-Team befindet sich nach dem Erfolg in Oschersleben auf einem Hoch - Vor Valencia nimmt aber niemand das Wort Titelgewinn in den Mund

Nach dem dritten Triumph von Bruno Spengler und der bisher höchsten Punkteausbeute des Jahres in Oschersleben geht BMW mit viel Selbstvertrauen in das neunte DTM-Wochenende des Jahres: Vor dem Rennen auf dem "Circuit de la Comunitat" nahe Valencia, der vierten und letzten Auslandsstation der Serie 2012, hat Spengler mit seinem BMW M3 DTM 116 Punkte gesammelt und liegt in der Gesamtwertung nur elf Zähler hinter Spitzenreiter Gary Paffett (Mercedes) auf Platz zwei.

Die Titelchancen sind für Neueinsteiger BMW intakt. "Valencia ist eine sehr spezielle, aber durchaus interessante Strecke", findet Spengler, der noch nie in Valencia gewinnen konnte. "Neben einer schnellen Kurve gibt es vor allem viele langsame Passagen. Der Kurs ist technisch anspruchsvoll und verlangt uns fahrerisch eine Menge ab. Vor allem, weil der Belag bei großer Hitze wenig Grip hat und man beim Bremsen aufpassen muss, nicht von der Strecke zu rutschen. Entscheidend wird sein, die richtige Balance für das Auto zu finden. Gelingt uns das, kann ich sicher wieder vorne angreifen."

Der Erfolg in Oschersleben hat einen Ruck durch die BMW-Mannschaft gehen lassen. Den Titel in der ersten Saison will man aber nicht in den Mund nehmen. "Nach unserem dritten Saisonsieg in Oschersleben und unserem bisher ertragreichsten DTM-Wochenende in diesem Jahr nehmen wir viel Schwung mit nach Valencia", unterstreicht Motorsport-Direktor Jens Marquardt. "Die gesamte Mannschaft freut sich auf den Abstecher nach Spanien - und hat sich natürlich auch für das vorletzte Rennen 2012 eine Menge vorgenommen."

Das Team kennt den Kurs mit dem aktuellen Boliden bereits. "Auf dieser Strecke haben wir mit dem BMW M3 DTM bereits Testfahrten absolviert. Es gibt also Daten, auf denen wir zu Beginn des Wochenendes aufbauen können", hofft Marquardt, dass der Erfahungsnachteil gering ausfallen wird. "Mit unseren bisherigen Leistungen haben wir einen großen Anteil daran, dass die DTM-Saison so spannend verläuft und die Fans bestens unterhalten werden. Wir werden alles daran setzen, dass diese Spannung auch bis zum Saisonfinale in Hockenheim anhält."

Werner hat den Durchbruch geschafft

In der Teamwertung ist die Schnitzer-Mannschaft erster Verfolger von HWA. Den Löwenanteil der Punkte hat Spengler eingefahren, denn sein Teamkollege Dirk Werner hat seinen Speed zwar oft unter Beweis gestellt, doch ein Spitzenergebnis hat lange auf sich warten lassen. Zuletzt in Oschersleben klappte es und der 31-Jährige verpasste als Vierter nur knapp das Podium. So soll es auch in Valencia weitergehen.

"Platz vier in Oschersleben hat mir eine Menge zusätzliches Selbstvertrauen gegeben. Gemeinsam mit dem Schnitzer-Team habe ich hart gearbeitet, um mich mit jedem DTM-Rennen zu verbessern", sagt DTM-Rookie Werner über die steile Lernkurve in diesem Jahr. "Valencia kenne ich von den Testfahrten und mag den Kurs. Wenn es nach mir geht, darf es dort genauso weitergehen wie in der Motorsport Arena am vergangenen Wochenende. Ich kann es jedenfalls nicht erwarten, wieder im Auto zu sitzen."

In Oschersleben fiel Teamchef Charly Lamm seinen Kollegen um den Hals. Die Freude war riesengroß. Der Erfolg setzt die Mannschaft für die verbleibenden beiden Rennen aber auch unter Druck. Dieser ist aber nicht zu spüren: "Der Erfolg in Oschersleben hat natürlich dem gesamten Team noch einmal Auftrieb gegeben. Es war unser bestes Teamergebnis in dieser Saison", blickt Lamm noch einmal lobend zurück. Der Blick ist jetzt nach vorne gerichtet.

"Die Vorbereitungszeit für das nächste Rennen in Valencia war zwar kurz, aber das kam uns gerade recht. Die Mannschaft fiebert unserem Start in Spanien regelrecht entgegen. In Valencia haben wir mit dem BMW M3 DTM schon Testerfahrungen gesammelt. Allerdings ist der Fahrbahnbelag in der Zwischenzeit komplett erneut worden, so dass wir auch dort wieder eine Menge zu lernen haben werden."

Während in Deutschland der Herbst Einzug hält, herrschen in Spanien noch angenehm milde Temperaturen. Mit über 800.000 Einwohnern ist Valencia nach Madrid und Barcelona die drittgrößte Stadt Spaniens. Während die Formel 1 im Hafengebiet ein Stadtrennen absolviert, bestreitet die DTM ihren Auftritt auf der rund 20 Kilometer westlich gelegenen, permanenten Rennstrecke.

Dabei handelt es sich um den einzigen Kurs im Kalender, der gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird, was besondere Herausforderungen an die Fitness der Fahrer stellt. Weiterer Knackpunkt in Valencia: das Wetter. Wechseln die auch im Herbst noch sommerlichen Temperaturen nur minimal, ändern sich schlagartig auch die Grip-Verhältnisse auf der Strecke. Das erschwert es den Teams zusätzlich, das optimale Setup für Qualifying und Rennen zu finden.

Allerdings wurde in der Saisonvorbereitung in Valencia getestet, so dass alle Teams mit den Eigenheiten des Kurses vertraut sind. Besonders für die Zuschauer ist das Rennen auf dem "Circuit de la Comunitat" ein echtes Highlight: Aufgrund des verwinkelten Layouts und der Tribünen, die die Strecke umschließen, herrscht dort echte Stadionatmosphäre.

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