"Teilweise überhart": BMW kritisiert Manöver der Konkurrenz

, 03.06.2014

BMW-Sportchef Jens Marquardt ist nicht mit dem Verhalten von Audi-Pilot Edoardo Mortara einverstanden und hofft, dass dergleichen nicht Schule macht

Edoardo Mortara gegen Timo Glock. Das war das wahrscheinlich spannendste Duell beim DTM-Rennen in Budapest. Denn der Audi-Pilot und der BMW-Fahrer schenkten sich auf der Strecke rein gar nichts - was in zahlreichen Scharmützeln und reichlich Lackaustausch mündete. Dabei erhitzten sich die Gemüter so sehr, dass Glock direkt nach Rennende bei Konkurrent Mortara vorstellig wurde.

Der frühere Formel-1-Pilot störte sich vor allem am "Anklopfen" Mortaras, der dadurch kurzzeitig an Glock vorbeiging, die Position auf Anweisung des Audi-Kommandostands aber wieder zurückgab. Für Glock war das Thema damit aber nicht erledigt: "Das macht er maximal einmal mit mir. Beim nächsten Mal fahre ich ihm genauso durchs Auto durch. Dann werden wir sehen, wie das ausgeht", so der Deutsche.

Auch BMW-Sportchef Jens Marquardt findet, dass es Mortara in Budapest etwas übertrieben hat. Das Rennen habe zwar "tolle Manöver" geboten, doch es habe vielleicht das eine oder andere Mal "ein bisschen viel" Lackaustausch gegeben. "Es ist zu hoffen", sagt Marquardt, "dass sich die sonst sehr fairen Piloten im DTM-Feld nicht von den teilweise überharten Manövern in Budapest inspirieren lassen."

Audi-DTM-Leiter Dieter Gass widerspricht in diesem Punkt: "Die Kämpfe mit Timo waren sicherlich hart. Ich muss aber sagen, die meisten Manöver waren so, wie sie die Zuschauer sehen möchten - wir jedoch nicht immer gern, weil es uns Geld kostet. Aber das gehört dazu. Ich denke, wir haben ein großartiges Rennen gesehen." Auch Mortara will nichts von "überhartem" Fahren seinerseits wissen.

"Wir hatten natürlich einen sehr harten Kampf, aber so ist Rennsport", meint der Italiener. Er sei zwar "nicht superstolz" auf sein Rennen am Hungaroring, "aber man kämpft für sein Ergebnis. Es war ein bisschen am Limit, aber okay." Die Rennleitung denkt offenbar ähnlich: Mortara wurde nicht bestraft. Übrigens auch Glock nicht. Er war in der Schlussphase noch mit Audi-Pilot Nico Müller aneinandergerasselt.

Der junge Schweizer wurde so um sein erstes Punkteergebnis in der DTM gebracht - und sieht die Schuld dafür bei Glock: "Ich denke, ihn hat ein bisschen der Frust geritten. Und dann ist er mir ans Hinterrad gefahren und hat mich umgedreht. Ich habe Punkte verloren, er hat Punkte verloren. Das ist natürlich frustrierend", meint Müller. "Teilweise überhart" war also offenbar nicht nur die BMW-Konkurrenz.

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