Timo versus Timo: Unter Freunden keine miesen Tricks

, 05.05.2014

Die Kumpels Glock und Scheider versprachen sich in der Startaufstellung ein hartes, aber faires Duell: "Gibt keinen Grund, sich gegenseitig herauszudrücken"

Dass sich Teamkollegen im Vorfeld eines Rennens über die Vorfahrt einigen oder besser gesagt einigen müssen, ist ein alter Hut im Motorsport. Der DTM-Auftakt am Sonntag in Hockenheim zeigte, dass auch zwischen Kumpels, die bei unterschiedlichen Marken in Lohn und Brot stehen, die Weichen für ein Duell gestellt werden. Die Rede ist von Timo Glock und Timo Scheider, die sich im Badischen ein konsequentes, aber K.O.-freies Duell auf der Strecke lieferten. Punktsieger war der Audi-Pilot.

Glock startete von Rang acht, unmittelbar dahinter Scheider. Beide entschieden sich im ersten Stint für die weicheren Option-Reifen und hatten somit die identische Strategie in petto. "Schon vor dem Start war uns im Gespräch klar, dass wir wahrscheinlich aufeinander treffen", sagt der zweimalige DTM-Champion. Glocks hellseherische Fähigkeiten und seine Einschätzung des Drag-Reduction-Systems (DRS) täuschten nicht: "Ich habe ihm vorher gesagt, dass ich gespannt bin, wie lange es dauern wird, bis er mich auf der Geraden aufschnupft."

In der Tat kam es zum Aufeinandertreffen Timo versus Timo, das eine klare Angelegenheit pro Scheider war. "Als er dann kam, konnte ich nicht allzu viel machen", erinnert sich Glock, der im Zweikampf mit dem Freund auf Haken und Ösen verzichtete. Er berichtet von einem fairen und guten Duell - auch für die Zuschauer. Platz zum Überleben hatten sich die beiden bereits in der Startaufstellung versprochen. "Es gibt keinen Grund, sich gegenseitig herauszudrücken. Die Show muss passen. Und wir haben unseren Teil dazu beigetragen", so der Ex-Formel-1-Pilot.

Zwar blieb er mit der Hilfe des umklappbaren Heckflügels noch eine Weile im Windschatten. Als aber Neuling Antonio Felix da Costa von Glock wegzog, war die Messe gelesen. Gegen den BMW-Markenkollegen leistete der Hesse übrigens auch Widerstand, was im Nachhinein nicht unbedingt die richtige Entscheidung war: "Vielleicht hätte ich ihn sofort ziehen lassen sollen, aber ich gebe halt ungern kampflos meine Position her." Auch nicht gegen gute Kumpels. Scheider erlebte,, dass die Bandagen bei anderen Konkurrenten deutlich härtere sind.

Ausgerechnet Felix da Costa zerstörte mit einem mehr als waghalsigen Manöver das Rennen des Lahnsteiners, was Glock wohl nicht passiert wäre: "Das Gute ist, dass wir Freunde sind und uns gut kennen", sagt Scheider. "Wir lassen uns immer den notwendigen Raum. Es war hart und es war gut. Das war schön. So etwas fühlt sich im Kampf von Freunden richtig gut an."

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