Ein vielversprechendes Qualifying mit fünf Audi an der Spitze: Sportchef Wolfgang Ullrich lobt die harte Arbeit seiner Mannschaft in der Sommerpause
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In den vergangenen Monaten prasselte die Kritik auf Audi ein. Dabei erwischten die Ingolstädter zwar eine glanzlose, aber auch keine desolate Saison. Ein Sieg von Edoardo Mortara in Spielberg war das Ausrufungszeichen. Nach Zandvoort als einzige Marke drei Mal die Pole-Position gefahren zu haben der Beweis dafür, dass der neue A5 DTM zumindest auf einer Runde schnell ist. So resümiert Wolfgang Ullrich, der zwar die Ergebnisse als "enttäuschend" bezeichnet, gegenüber 'Motorsport-Total.com': "Ganz schlecht ist es also nicht."
Ganz gut, um die Worte des Sportchefs umzukehren, war es aber eben auch nicht. Bis Samstag. Bis Zandvoort. Bis zum Qualifying. Mercedes war mit Gary Paffett schlichtweg zu langsam, Jamie Green zeigte unter Druck Nerven. BMW, nach dem Comeback eigentlich permanent stark, dümpelte entweder im Mittelfeld oder verzockte sich völlig mit den Strategien. Es sei aber kein Zufall, dass Audi die Szenerie bestimme, glaubt Ullrich: "Die gesamte Mannschaft hat intensiv daran gearbeitet", betont er.
Die Dusche Hochglanzpolitur für die vier Ringe kam aber nicht über Nacht, so der Audi-Verantwortliche: "Es war schon am Nürburgring zu sehen, dass wir die Sommerpause gut genutzt haben. Drei Autos unter den Top 4 waren schon ein sehr guter Beginn für die zweite Saisonhälfte", erinnert Ullrich, der die Ansprüche für den Rest der Saison nicht in den Himmel schrauben will. "Man kann nicht alle Rennen gewinnen, das geht nicht - dafür ist die Konkurrenz zu stark."
Dennoch sollte zumindest die Möglichkeit da sein, die Läufe ganz oben auf dem Podium zu beenden: "Aber die Siegfähigkeit muss da sein. Das, was man von Audi kennt, das, was man von Audi erwartet", erklärt Ullrich, der am Montag seinen 62. Geburtstag feiert und wohl gut gelaunt die Kerzen auf dem Kuchen auspusten kann: "Ich glaube, auf diesem Niveau sind wir wieder."
Es bleibt der Makel Herstellerwertung. Audi, mit acht Autos am Start, ist am Nürburgring hinter die mit zwei Fahrzeugen weniger gemeldete BMW-Truppe zurückgefallen. Zu hoch hängen will Ullrich das nicht. "Jede der Wertungen hat ihren Sinn. Wir haben über die breite Aufstellung mit sehr vielen guten Piloten in der Hersteller- sicher die besseren Karten als in der Fahrerwertung", stellt er fest. "Aber auch die Herstellerwertung ergibt sich aus guten Ergebnissen." Und auf die steuert Audi wieder zu.