Ullrichs unerfüllter Traum: Timos Linie kostete Nerven

, 29.06.2009

Dr. Wolfgang Ullrich ist sich sicher: Im Qualifying waren seine Audi-Boliden überlegen - und wären auch im Rennen verdiente Sieger gewesen.

Für Dr. Wolfgang Ullrich wäre es eine Premiere gewesen: Noch nie in seiner Zeit als Audi-Sportchef hatte er einen DTM-Sieg seiner Mannschaft auf dem Norisring feiern können - fiel der Sieg von Laurent Aiello doch noch in die Privatier-Zeit von Abt-Audi. Mit der Doppel-Pole für Timo Scheider und Mattias Ekström schien sich für Ullrich nun im sechsten Anlauf seit 2004 der Traum vom Heimsieg in Nürnberg zu erfüllen. Erst in Runde 78 folgte das böse Erwachen...

Bittere Niederlage

"Man kann sich nie sicher sein, dass man die Führung behält. Timo hat seine Position seine Position lange erfolgreich verteidigt. Dass es am Ende nicht ganz gereicht hat, gehört zum Rennsport", sagte der Audi-Sportchef gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Timo hat uns mit seiner Linie in der Grundigkehre Nerven gekostet. Aber er hatte immer die bessere Beschleunigung aus der Kurve heraus als die Konkurrenz. Es sah so aus, als könnte er es schaffen." Am Ende jedoch schien sich Scheider jedoch mit der Verteidigung seiner Position schwer zu tun.

"Es ist schwer zu sagen, ob es eine Frage der Reifen war, weil die Autos aus der Vierergruppe zu unterschiedlichen Zeitpunkten zum zweiten Mal in der Box waren", will der Audi-Sportchef nur bedingt über die Gründe spekulieren. Dass die aktuelle Audi-Speerspitze Scheider schließlich bis auf Rang vier durchgereicht wurde, sah Ullrich mit Unbehagen. "Selbstverständlich ist das eine bittere Niederlage, wenn man sich das Rennergebnis ansieht. Aber wir haben das Rennen bis fast zum Ende angeführt und somit eine gute Performance gezeigt. Heute waren wir mit unserer Performance in einer wirklich guten Position. Aber unsere Konkurrenz ist hier immer stark."

Aussagekräftiges Qualifying

Wie realistisch ein Sieg gewesen wäre, leitet Ullrich auch aus den Ergebnissen des Qualifyings ab. Die erste Startreihe aus Timo Scheider und Mattias Ekström sah er nicht nur in den Missgeschicken bei Mercedes begründet. "Man kann das gestrige Qualifying auch als etwas glücklich bezeichnen, aber niemand weiß, ob wir nicht auch noch etwas schneller gefahren wären, wenn wir wie Mercedes eine neunte und zehnte Runde gefahren wären. Zu diesem Zeitpunkt war klar: Die Strecke wird von Runde zu Runde schneller. Aber dafür gibt es den Passus im Reglement, der die Rundenzahl beschränkt", führt der Österreicher aus. "Insofern hat das gestrige Qualifying die eigentliche Performance gezeigt."

Während man sich bei Mercedes über ein schief stehendes Lenkrad bei Bruno Spengler beklagte, das durch die Berührung mit Timo Scheider hervorgerufen worden sei, sah man auch bei Audi so manchen Zweikampf kritisch. "Über kleine Details, wo wir mit Mercedes Meinungsverschiedenheiten haben, werden wir uns aussprechen", kündigte Ullrich an. Mit dem Beginn des zweiten Saisondrittels könnte es auch mit der bisherigen Entspanntheit zwischen den beiden Herstellern vorbei sein...

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