Vier Fahrer stellen sich in dieser Saison erstmals dem Wettbewerb in der DTM, ein weiterer Fahrer kehrt nach dreijähriger Abstinenz in die Meisterschaft zurück
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Alles neu macht der Mai: Für vier Piloten im aktuellen DTM-Starterfeld wird dieses Sprichwort am Wochenende wahr. Denn sie geben beim Saisonauftakt in Hockenheim ihr Debüt in der Meisterschaft. Und darauf fiebern Antonio Felix da Costa (BMW), Maxime Martin (BMW), Nico Müller (Audi) und Witali Petrow (Mercedes) schon seit geraumer Zeit hin. Auch wenn die Testmöglichkeiten begrenzt waren.
Das wiederum ist wahrscheinlich die größte Hürde, die die DTM-Neulinge am Saisonstart zu meistern haben. Sie gehen schließlich ohnehin mit einem Erfahrungs-Rückstand ins Rennen, müssen nun aber gleich vieles auf einmal erlernen. "Da würde man natürlich gerade als Rookie gern noch mehr fahren", sagt beispielsweise Müller über seine Saisonvorbereitung. Er fühle sich vor Hockenheim aber "ganz gut".
Die Lernphase habe bei den Wintertests jedoch erst begonnen und werde sich wohl noch einige Wochen lang hinziehen. "Da zählt jeder Kilometer", meint der junge Schweizer und fügt hinzu: "Ich freue mich auf den Saisonstart. Was dann resultattechnisch dabei herauskommt, werden wir sehen. Wichtig ist, das Rennen zu beenden und viel Erfahrung mitzunehmen, um später in der Saison davon zu profitieren."
"Ein Gefühl für das DTM-Auto entwickeln"
Grundlagen schaffen - das hat sich auch Petrow vorgenommen. Der frühere Formel-1-Pilot tut sich nämlich noch etwas schwer im DTM-Auto, das "komplett neu für mich" ist, wie er sagt. "Es ist schwer, hat weniger Abtrieb und weniger Leistung als ein Formel-1-Fahrzeug. Auch die Gewichtsverteilung ist anders. Am Anfang war das alles andere als schön zu fahren. Es ist schon schwierig", erklärt der Russe.
Er lasse sich von den ersten Eindrücken aber nicht entmutigen, sondern schaue zuversichtlich nach vorn. "Erst einmal muss ich ein Gefühl für das Auto entwickeln. Alles Weitere wird sich zeigen", sagt Petrow. Er freue sich jedenfalls schon sehr auf sein erstes DTM-Live-Erlebnis. "Das ist ja das Schöne daran: enge Kämpfe, ein harter Wettbewerb. Das macht das Ganze so attraktiv für einen Rennfahrer."
Nur: Hinterherfahren will keiner. Auch kein Rookie, wie Martin betont: "Als Rennfahrer will man immer gewinnen. Keiner von uns tritt mit dem Ziel an, am Ende Zehnter zu werden. Mir ist aber auch klar, dass die DTM eine ganz andere Hausnummer ist, als alles, was ich bisher erlebt habe. Die Konkurrenz ist richtig stark, deshalb kann niemand von mir erwarten, dass ich von Beginn an ganz vorn mitfahre."
Von den erfahrenen Kollegen lernen
"Ich muss die ersten Rennen nutzen, um Erfahrung zu sammeln. Aber nach dieser Lernphase will ich mich natürlich schnell Richtung Spitze orientieren", so der Belgier. Sein BMW-Markenkollege Felix da Costa baut dabei auch auf die Schützenhilfe seiner Mitstreiter aus München. "Ich habe sieben großartige BMW-Fahrerkollegen, von denen sich die meisten sehr gut in der DTM auskennen", meint er.
"Bestimmt kann ich mir gerade zu Saisonbeginn einiges von ihnen abschauen, um dann so schnell wie möglich gute Resultate ins Visier nehmen zu können", sagt da Costa. Er selbst fühle sich aber schon jetzt "bereit für die DTM" und meint, "den nötigen Speed" zu haben. Der Portugiese weiter: "Aufgrund der begrenzten Testmöglichkeiten ist es aber gar nicht so leicht, sich schnell in dieser Serie zurechtzufinden."
Da hat es Paul di Resta (Mercedes) schon einfacher. Er ist zwar kein Rookie, aber ein Rückkehrer. Denn bis 2010 - in diesem Jahr wurde er auch Meister - fuhr der Schotte in der DTM, ehe er für drei Jahre in die Formel 1 wechselte. Nun ist er wieder da. "Es fühlt sich gut an, wieder in der DTM zu sein. Ich habe mich auf Anhieb wieder sehr gut im Team eingefunden", sagt di Resta vor Hockenheim.
"Ich konnte die Testfahrten vor Saisonbeginn nutzen, um mich mit der neuen Fahrzeug-Generation vertraut zu machen. Ich kann mich relativ schnell auf neue Umstände einstellen - das habe ich in der Formel 1 bewiesen", so di Resta. "Jetzt gilt es für mich, auf der Strecke zu zeigen, dass ich in der DTM genau dort anknüpfen kann, wo ich 2010 mit meinem Meistertitel aufgehört habe: Mit Rennsiegen."