Vietoris: "Wenn die Ampel auf Grün springt..."

, 12.07.2012

Mercedes-Pilot Christian Vietoris freut sich auf den Showevent in München: Wenn am Samstag aus spaßiger Show ein ernsthafter Wettbewerb wird

In München steigt das Rennfieber. Ab dem morgigen Freitag röhren die DTM-Motoren im ehrwürdigen Olympiastadion. Zum zweiten Mal nach 2011 absolviert die Serie dort einen Showevent, bei dem keine Wertungspunkte vergeben werden. "Ich bin Fußballfan und freue mich auf diese Stadionatmosphäre sehr. Es ist eine ganz besondere Stimmung. Das ist Emotion", schildert Mercedes-Pilot Christian Vietoris seine Vorfreude im Interview mit 'Motorsport-Total.com'.

"Jetzt steht erst einmal die Streckenbegehung auf dem Programm. Der Kurs ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich verändert worden. Ich habe schon ein Foto gesehen. Aber ein richtiges Gefühl kann man für eine Strecke wirklich erst aufbauen, wenn man sie mal abgegangen ist", so der Mercedes-Junior aus der Eifel. Am heutigen Nachmittag werden die Piloten erstmals den neuen Kurs kennenlernen. Zwei gleich lange Schleifen sollen die Übersicht vereinfachen.

"Für die Zuschauer wird es wahrscheinlich leichter sein, zu sehen, wer gerade führt. Fahrerisch wird es eine andere Herausforderung. Die Strecke ist deutlich kürzer, wir fahren mehr Runden", meint Vietoris. "Als Fahrer muss man das Risiko abwägen. Auf einer solchen Strecke fährt derjenige am schnellsten, der das höchste Risiko eingeht. Wir verwenden die Autos aus der Meisterschaft, daher muss man versuchen, ohne Schäden durchzukommen."

"Am Freitag kann man sich vielleicht noch etwas zurückhalten, aber das ändert sich, wenn es am Samstag in den Wettkampf geht. Dann kann man nicht mehr ruhig fahren, sondern dann muss man aggressiv um den Sieg kämpfen", meint der HWA-Pilot. "Der kleinste Fehler bedeutet einen Mauerkuss. Dass man immer nur im ersten oder zweiten Gang fährt, wird vielleicht etwas unterschätzt. Die Herausforderung ist vielleicht sogar größer als auf Strecken, von man 200 oder 250 km/h fährt."

Alle DTM-Piloten sind vor dem Showevent um Gelassenheit bemüht. Der Spaß für die Zuschauer stehe im Vordergrund, nicht der Wettbewerb, heißt es. "Wenn die Ampel auf Grün springt, dann will man gewinnen - egal, was man sich vorher vorgenommen hat", gibt Vietoris offen zu. "Anfangs heißt es immer, es gehe nur um Spaß. Aber je näher der Wettkampf rückt, umso mehr beschäftigt man sich mit dem Setup. Man fängt an, den Luftdruck anzupassen und so weiter."

"Jeder will das Wochenende ruhig beginnen, aber es wird dann immer aggressiver. Man hat es im vergangenen Jahr gesehen: am Freitag kaum Unfälle, am Samstag und Sonntag deutlich mehr", schildert der Mercedes-Pilot, der beim Saisonstart in Hockenheim mit Rang vier gut ins Jahr startete. "Durch das K.o.-System ist man gezwungen, sofort von der ersten Session an alles zu geben. Ich treffe schon früh auf Augusto Farfus und Bruno Spengler. Vor allem Bruno wird nach seinem Sieg im Vorjahr heiß darauf sein, nun wieder zu siegen."

"Ich finde auch den neuen Staffelwettbewerb gut. Damit steht der Teamgedanke noch etwas mehr im Vordergrund. Wir müssen die damit verbundenen Abläufe morgen erst einmal üben. Auch für die Mechaniker wird es stressig", meint Vietoris vor dem Start in das Wochenende. Aus Sicht des Gönnersdorfers sollte der Event ab 2013 als Wertungslauf gelten. "Ja, finde ich schon. Es ist letztlich ein Rennen", so Vietoris. "Der beste oder schnellste Fahrer gewinnt. Warum dann keine Punkte dafür?"

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