Bei den anstehenden DTM-Testfahrten in Hockenheim findet der erste wirkliche Schlagabtausch 2017 statt: Das plant das Mercedes-Sextett
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Nicht mehr lange, dann wird die DTM in die Saison 2017 starten. Doch bevor Anfang Mai in Hockenheim um Siege, Punkte und Prestige gefahren wird, stehen noch die offiziellen ITR-Testfahrten auf der Agenda der drei in die Serie involvierten Hersteller. Vom 3. bis 6. April haben Audi, BMW und Mercedes vier Tage lang Zeit, ihr Material ordentlich einzustellen, damit am Ende des Jahres im besten Fall der Meistertitel herausspringen könnte.
Ähnlich wie bei Audi wird Mercedes an jedem Testtag jeweils drei Fahrzeuge und drei Piloten im Betrieb haben. Doch der schwäbische Hersteller entsendet im Gegensatz zur Konkurrenz aus Ingolstadt nur drei Chassis nach Hockenheim. Das hat für die sechs Piloten zur Folge, dass sie sich über die Tage in den einzelnen Autos abwechseln müssen.
Zwei der drei Renner werden auch tatsächliche Einsatzautos sein. Der Dritte ist aller Voraussicht nach der Testträger, der schon bei den letzten Testfahrten Anfang März in Vallelunga als Interimsmodell zwischen Stand 2016 und 2017 in Erscheinung trat. In Mercedes-Kreisen spricht man in Bezug auf Vallelunga von einer 75-Prozent-Lösung zwischen den beiden Jahrgängen. Beim Test in Hockenheim werden die drei C63 aber komplett dem Baustand entsprechen, wie er auch beim Saisonauftakt 2017 gefahren werden soll.
In Hockenheim steht noch viel Arbeit an
Hauptaufgabe bei den Männern vom Stern wird es sein, das Auto verstehen zu lernen. Beispielsweise hinsichtlich des Erarbeitens bestimmter Set-up-Grundwerte oder dem Sammeln von Kenntnissen in Bezug auf den Reifenabbau. Priorität hat auch die Validierung jener Daten, die während der vielen internen Simulationen im Winter gewonnen werden konnten.
Außerdem wird Hockenheim endlich allen Fahrern die Möglichkeit geben, sich mit den Auto vertraut zu machen. Zwar waren auch Robert Wickens und Neuling Edo Mortara in Vallelunga im Einsatz, doch aufgrund der in der DTM vorhandenen Testbeschränkungen wurde das bisherige Programm um hauptsächlich Altmeister Gary Paffett gestrickt. Der Brite gilt als einer der besten Entwicklungsfahrer überhaupt.
Vor allem für DTM-Rückkehrer Maro Engel haben die Tage elementare Bedeutung. "Bislang fuhr ich nur das 2016er-Auto auf 2016er-Reifen", enthüllt der 31-Jährige im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Mit dem neuen Wagen werde ich erst beim ITR-Test in Hockenheim die ersten Runden drehen."
Aussehen noch nicht final entschieden
Wie die drei DTM-Mercedes in Hockenheim beklebt sein werden, ist noch nicht einhundertprozentig fixiert. Fest steht nur der Einsatz des Silberpfeil-Energy-Outfits und des in rosa gehaltenen BWT-Designs, das beim Formel-1-Saisonauftakt in Melbourne bei Force India international bekannt wurde.
Ausblick auf die Saison: Mercedes muss seine Teamleistung verbessern. Seit 2012, also jenem Jahr als BMW in die Serie zurückkehrte, haben die Schwaben immer den letzten Platz in der Herstellerwertung belegt. Das ist eine Leistung von einem tatsächlich anderen Stern. Darüber kann auch der Fahrertitel von Pascal Wehrlein 2015 nicht hinweg täuschen. 2017 geht es also für die Herren Paffett, Engel, Wickens, Mortara, Auer und di Resta darum, Mercedes endlich wieder zu alter Stärke zu führen.