Vorschau: DTM am Lausitzring

, 12.09.2014

Beim drittletzten Rennen der aktuellen DTM-Saison kann sich Marco Wittmann (BMW) vorzeitig zum Champion krönen - Gelingt Audi endlich der erste Sieg?

Am kommenden Wochenende steht der achte und somit drittletzte Lauf zur DTM-Saison 2014 auf dem Programm. Der Lausitzring, der über viele Jahre in der Vergangenheit eindeutiges "Mercedes-Land" war, lässt neuerdings auch andere Marken als Sieger zu. 2011 gewann der spätere Champion Martin Tomczyk im Audi, 2012 holte sich Bruno Spengler (BMW) den Triumph und gewann anschließend die Meisterschaft. Im Vorjahr war Gary Paffett (Mercedes) erfolgreich. Der Brite hat seit 2005 bereits dreimal in der Lausitz gesiegt.

Im Lager der Stuttgarter geht man davon aus, dass man mit dem bislang aerodynamisch schwachen C-Klasse-Coupé kaum Chancen haben wird. Erst beim folgenden Lauf in Zandvoort wird die überarbeitete Version des Fahrzeuges eingesetzt. In der Lausitz haben die Mercedes in den vielen Beschleunigungsphasen jedoch einen Vorteil: Sie sind erheblich leichter als die bislang erfolgreichere Konkurrenz von BMW.

Der schwere Wittmann macht's mit Leichtigkeit

Der Wagen von Vorjahressieger Paffett geht wie alle anderen Benz mit nur 1.110 Kilogramm Gewicht in den anstehenden Wettbewerb. Alle Audis liegen bei 1.120 Kilogramm, der große Titelfavorit Marco Wittmann schleppt am meisten Ballast mit. Sein BMW M4 wiegt auch in der Lausitz wieder 1.130 Kilogramm . Bislang hat sich der junge Fürther nie von zusätzlichen Kilos einbremsen lassen. Das Schwergewicht fuhr immer mit Leichtigkeit weiter.

Nach vier Siegen in Hockenheim, Ungarn, Spielberg und zuletzt am Nürburgring hat Wittmann in der Gesamtwertung mit 120 Zählern einen erheblichen Vorsprung auf die besten Verfolger. Die Audi-Piloten Mattias Ekström, Edoardo Mortara (beide 56 Punkte) und Vorjahresmeister Mike Rockenfeller (53) haben auf den Rängen zwei bis vier jeweils nicht einmal die Hälfte der Punktzahl des BMW-Frontmannes. Christian Vietoris (41) liegt als bester Mercedes-Vertreter auf Rang sechs.

Mit 64 Punkten Vorsprung kann Wittmann ganz gelassen in den Wettbewerb ziehen. Sein Ziel: Nach dem Rennen in der Lausitz soll das Polster immer noch mindestens 50 Zähler groß sein. Dann wäre der vorzeitige Titelgewinn unter Dach und Fach. Ein vierter Platz reicht dem 24-Jährigen zur schnellen Krönung, ganz unabhängig von den Ergebnissen seiner Konkurrenten. Die Mitbewerber sehen in Sachen Titel ohnehin keine Chancen mehr. Die Audi-Armada ist auf Einzelerfolge bei den noch ausstehenden Rennen aus.

Lausitzring: Fahrt gegen den Uhrzeigersinn

Bereits seit 2001 gastiert die DTM regelmäßig auf dem Lausitzring. Von dem Ovalkurs werden die letzte Kurve und die Start-Ziel-Gerade gefahren, wo sich beim anschließenden Einbiegen in das Infield gute Überholmöglichkeiten bieten. Die langsamste Stelle ist die vierte Kurve, die mit rund 75 km/h durchfahren wird. Insgesamt umfasst die DTM-Variante der Strecke 3,478 Kilometer. Das Rennen wird über 52 Runden gehen, die Distanz beträgt demnach knapp 181 Kilometer.

"Es gibt viele langsame Kurven, die recht stark und spät angebremst werden. Wichtig ist es, eine gute Traktion beim Beschleunigen zu haben", berichtet Mercedes-Junior Pascal Wehrlein. "Es ist möglich, verschiedene Linien zu wählen. Dadurch kann man entweder Zeit gewinnen oder verlieren", erklärt sein Markenkollege Paffett. Bei vielen Richtungswechseln ist höchste Konzentration gefragt, auf den zahlreichen Unebenheiten werden die Piloten ordentlich durchgeschüttelt.

Das DTM-Rennwochenende am Lausitzring ist traditionell das Heimrennen von Mücke. Das Mercedes-Team von Peter Mücke und Ralf Schumacher muss bei der Anreise vom Stammsitz in Berlin nur 130 Kilometer gen Süden fahren, um den Kurs vor den Toren Senftenbergs zu erreichen. Die Erfolgsaussichten der Privatmannschaft sind jedoch in diesem Jahr eher bescheiden. Daniel Juncadella ist womöglich für eine Überraschung gut, aber Teamkollege Witali Petrow fährt bislang stets deutlich hinterher.

Daten und Fakten zum DTM-Rennen in der Lausitz:

Rennstrecke: Lausitzring (DTM-Variante)

Streckenlänge: 3,478 Kilometer

Renndistanz: 52 Runden oder 180,856 Kilometer

Rundenrekorde:

Rennen: 1:18.268 Minuten von Mike Rockenfeller (Audi/2013)

Die letzten Sieger:

2013: Gary Paffett (Mercedes)

2012: Bruno Spengler (BMW)

2011: Martin Tomczyk (Audi)

2010: Bruno Spengler (Mercedes)

2009: Gary Paffett (Mercedes)

Zeitplan:

Freitag, 12. September 2014

16:55-17:30 Uhr - Rollout

17:30-17:35 Uhr - Startübungen

Samstag, 13. September 2014

10:25-11:25 Uhr - 1. Freies Training

12:35-13:35 Uhr - 2. Freies Training

13:35-13:40 Uhr - Startübungen

16:45-17:35 Uhr - Qualifying

Sonntag, 14. September 2014

13:30-14:45 Uhr - Rennen

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