Die sechste Saisonstation der DTM in Spielberg: Wer startet am besten in die zweite Saisonhälfte? Und gelingt Audi endlich der erste Sieg in diesem Jahr?
© Foto: Audi
Mit Vollgas in die zweite Saisonhälfte. Das ist das Motto an diesem Wochenende. Denn auf dem Red-Bull-Ring bei Spielberg in Österreich startet die DTM in die zweite Jahreshälfte. Zum sechsten Mal in dieser Saison messen sich Audi, BMW und Mercedes auf der Rennstrecke. Und für alle Marken geht es in der Steiermark darum, einen möglichst guten Start in die entscheidende Phase zu erwischen.
Der 4,326 Kilometer lange Red-Bull-Ring bildet die Kulisse für den Dreikampf - und stellt Mensch und Material auf die Probe: Viermal pro Runde beschleunigen die Piloten auf über 230 km/h, fahren aber auch drei enge Kurven mit unter 100 km/h oder gar nur 60 km/h. Das bedeutet einerseits viele harte Bremsmanöver, andererseits viele kurze Sprintstrecken. Und dann wäre da noch das kurvenreiche Infield.
Denn sind die drei Geraden zu Beginn der Runde samt den dazwischen liegenden Haarnadel-Kurven gemeistert, warten einige Dritte-Gang-Kurven auf die Fahrer, die jeweils mit rund 120 km/h genommen werden. Im vierten Gang und mit etwa 135 km/h geht es schließlich zurück auf Start und Ziel. Wenn alles klappt, in etwa 1:25 Minuten. Das ist der aktuelle DTM-Rundenrekord, aufgestellt von Marco Wittmann (RMG-BMW).
Wittmann als Führender zur Saison-"Halbzeit"
Und der junge Deutsche ist auch beim Auftakt in die zweite Saisonhälfte der Gejagte. Mit 70 Punkten führt Wittmann souverän in der Gesamtwertung. Sein schärfster Verfolger Mattias Ekström (Abt-Sportsline-Audi) bringt es auf 50 Punkte, dahinter folgen Bruno Spengler (Schnitzer-BMW/41) und Edoardo Mortara (Abt-Audi/41) sowie DTM-Titelverteidiger Mike Rockenfeller (Phoenix-Audi/35).
Der beste Mercedes-Fahrer, Christian Vietoris (HWA/31), folgt auf Rang sieben, geht aber - genau wie seine Markenkollegen - trotz eines kleinen Gewichtsvorteils nicht als Siegfavorit ins Rennen. "Ich denke, es geht so weiter wie bisher", sagt Vietoris' Markenkollege Gary Paffett (HWA-Mercedes). "Im Trockenen waren wir bisher einfach nicht bei der Musik. Es fehlt uns mehr als eine halbe Sekunde."
Mit einem Abstand in dieser Größenordnung sei auch in Österreich zu rechnen, sagt Paffett. "Wir können daher nur versuchen, in die Punkte zu fahren. Der Kurs dürfte dem Auto aber etwas mehr entgegen kommen." Und sollte sich das Wetter wieder einmal von seiner ungemütlichen Seite zeigen, käme das Mercedes gerade recht: "Im Regen haben wir eine Chance", meint Paffett. "Wie in Oschersleben und in Nürnberg."
Red-Bull-Ring erfordert "perfekte" Abstimmung
Dort hat Mercedes mit Vietoris und Robert Wickens (HWA-Mercedes) bekanntlich zwei überraschende Siege eingefahren. Audi wartet dagegen weiter auf den ersten Saisonerfolg. Um diesen einzufahren, setzt Timo Scheider (Phoenix-Audi) auf eine "perfekte" Abstimmung. Denn: Spielberg ist eine sehr fordernde Strecke. Es gibt einige recht lange Geraden, wo das Auto so schnell wie möglich laufen muss."
"Du brauchst eine gute Traktion, vor allem ausgangs der Haarnadel-Kurven. In den Sektoren zwei und drei kommt es dann auf die Aerodynamik an", erklärt der frühere DTM-Champion. Anforderungen, die BMW im vergangenen Jahr am besten erfüllt hat. Die Bayern feierten einen Dreifach-Sieg in der Steiermark, doch eine Wiederholung dessen scheint nicht einfach zu bewerkstelligen zu sein.
"2013 war der Red-Bull-Ring ein gutes Pflaster für BMW. Doch seither hat sich einiges verändert", erklärt Maxime Martin (RMG-BMW), Sieger beim jüngsten DTM-Rennen in Moskau. "Wir haben ein neues Auto, das etwas anders ist. Daher ist es schwierig, eine Prognose abzugeben. Der Kurs sollte uns liegen, aber auch Audi dürfte stark sein." Läuft es also auf einen großen Zweikampf hinaus?
Das werden die Trainings und die Qualifikation am Samstag zeigen. In jedem Fall brauchen die Fans im Rennen keine Prozession zu erwarten, meint Paffett. "Es gibt gute Überholstellen, die besten vor den Kurven zwei und drei. Da kannst du dein DRS nutzen, um vorbeizufahren." Die Chancen stehen also gut, dass der Sonntag in Spielberg recht unterhaltsam wird. Zumindest für die Zuschauer.
Daten und Fakten zum DTM-Rennen in Spielberg:
Rennstrecke: Red-Bull-Ring
Streckenlänge: 4,326 Kilometer
Renndistanz: 47 Runden oder 203,322 Kilometer
Rundenrekorde:
Rennen: 1:25.505 Minuten von Marco Wittmann (RMG-BMW/2013)
Die letzten Sieger:
2013: Bruno Spengler (BMW)
2012: Edoardo Mortara (Audi)
2011: Martin Tomczyk (Audi)
2003: Marcel Fässler (Mercedes)
2002: Marcel Fässler (Mercedes)
Zeitplan:
Freitag, 1. August 2014
17:10-17:45 Uhr - Rollout
17:45-17:50 Uhr - Startübungen
Samstag, 2. August 2014
12:00-13:00 Uhr - 1. Freies Training
14:10-15:10 Uhr - 2. Freies Training
15:10-15:15 Uhr - Startübungen
18:10-19:00 Uhr - Qualifying
Sonntag, 3. August 2014
13:30-14:45 Uhr - Rennen