Pascal Wehrlein möchte in Zukunft um jeden Preis in der Formel 1 fahren, kann sich zumindest 2016 allerdings auch noch einmal den Verbleib in der DTM vorstellen
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Pascal Wehrlein steht an diesem Wochenende möglicherweise vor seinen letzten beiden DTM-Rennen. Bereits seit Wochen kursieren Gerüchte, nach denen der Mercedes-Pilot sich als amtierender Champion in Richtung Formel 1 verabschieden könnte - wie es einst auch Paul di Resta tat. Allerdings ist Wehrleins DTM-Abschied noch nicht in Stein gemeißelt. Der Tabellenführer selbst betont nämlich, dass er es sich durchaus vorstellen kann, noch ein weiteres Jahr in der DTM zu verbringen.
"Kann sein. Aber das weiß ich noch nicht", antwortet Wehrlein im Gespräch mit der Nachrichtenagentur 'dpa' auf die Frage, ob er die DTM 2016 verlassen wird. "Wenn es so wäre, würde ich das auch schade finden. Gerade dieses Jahr hat mir extrem viel Spaß gemacht mit meiner Truppe. Und der Erfolg war auch noch da", erklärt der Mercedes-Pilot.
Gleichzeitig betont er aber auch: "Auf der anderen Seite will ich in die Formel 1. Ich werde alles dafür tun, um in die Formel 1 zu kommen." Daher werde man sich "nach Hockenheim zusammensetzen": "Da werden wir besprechen, was es für Optionen gibt und was die beste für mich wäre. Es kann aber genauso gut sein, dass wir uns dafür entscheiden, noch ein Jahr DTM zu fahren."
Im Raum steht ein Einsatz beim Formel-1-Hinterbänklerteam Manor-Marussia, das Mercedes ab der kommenden Saison mit Motoren beliefern wird. Bereits in diesem Jahr testete Wehrlein mehrfach den Formel-1-Silberpfeil. Trotzdem wäre ein Verbleib in der DTM für ihn "auf keinen Fall" ein Rückschritt: "Ich bin dann ja erst 21. 2017 können sich auch noch Möglichkeiten ergeben. Die Erwartung vieler Leute aber ist sicher, dass ich in die Formel 1 umsteige."
"Das Allerwichtigste ist, dass wir als Team einen großen Schritt nach vorne gemacht haben. Wir sind nicht mehr nur auf bestimmten Strecken oder im Regen konkurrenzfähig. Wenn man die DTM gewinnen will, muss man in jedem Rennen konstant punkten. So, wie ich es in diesem Jahr gemacht habe. Ich war in 14 von 16 Rennen in den Punkten. Ein Sieg oder ein Podium allein bringt nichts", weiß Wehrlein vor dem Saisonfinale in Hockenheim.
"Jüngster Rennsieger oder, wenn es so kommt, jüngster DTM-Champion: so was bedeutet mir natürlich etwas. Aber eigentlich auch mehr die Tatsache, dass ich das Rennen gewonnen habe und Champion geworden bin, als die Tatsache, dass ich der Jüngste war", erklärt Wehrlein, der sich an diesem Wochenende zum ersten Mercedes-Champion seit 2010 krönen könnte. Meister damals: Paul di Resta.