Robert Wickens sucht nach Optionen für die Zeit nach dem Mercedes-DTM-Ausstieg Ende 2018 und will noch in diesem Jahr in der IndyCar-Serie starten
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IndyCar statt DTM? Mercedes-Pilot Robert Wickens lotet seine Optionen für die Zukunft aus und bringt sich für ein Cockpit bei den IndyCar-Rennen in Watkins Glen und Sonoma ins Spiel. "Ich würde sehr gerne bei diesen Rennen starten, wenn mich jemand fragen würde. Deshalb habe ich etwas Bewegung in die Sache gebracht", wird Wickens von 'Racer.com' zitiert. "Ich hatte eine tolle Zeit in Road America und ich würde sehr gerne ausprobieren, wie es ist, an einem kompletten Wochenende teilzunehmen."
Am Dienstagabend brachte sich der Kanadier selbst in den sozialen Netzwerken für eine Teilnahme bei den IndyCars ins Spiel. "Ich war noch nie in Watkins Glen oder Sonoma.. Aber ich habe gehört, dass es dort sehr schön sein soll...", twitterte der 28-Jährige.
Im Hinblick auf den Mercedes-Ausstieg aus der DTM Ende 2018 könnte die amerikanische Rennserie eine lukrative Alternative für Wickens sein. "Als ich zu Werbezwecken ein IndyCar-Auto getestet habe, als ich mit James Hinchcliffe das Cockpit getauscht habe, habe ich großen Gefallen an der IndyCar-Serie gefunden. Und ich glaube, dass ich diese Saison kein einziges Rennen verpasst habe, um es anzuschauen", sagt er. "Die Serie ist interessant und ich denke, dass viele Fahrer schauen, was die Zukunft für sie bereithält. Für die Zeit nach 2018 gibt es viele Fragen, die beantwortet werden müssen. Und die Antwort könnte IndyCar lauten."
Nachdem er den ersten Schock über die Ausstiegsankündigung seines aktuellen Arbeitgebers verdaut hat, möchte er sich auf die laufende DTM-Saison konzentrieren. "Alle waren geschockt, als Mercedes den Ausstieg aus der DTM Ende 2018 bekannt gegeben hat. Aber ich werde nicht aus den Augen verlieren, was noch vor uns liegt. Denn wir befinden uns mitten im Meisterschaftskampf. Dennoch bin ich bereit, zwischen den DTM-Rennen bei den IndyCars zu fahren, ich würde sehr gerne mehr Kilometer mit dem Team sammeln", erklärt Wickens.
Im Juni kam der Mercedes-DTM-Pilot bereits in den Genuss, ein IndyCar-Auto von Schmidt Peterson zu pilotieren, als Stammfahrer Michail Aljoschin wegen Visa-Problemen bei der Einreise nach Amerika mit Verspätung an die Rennstrecke kam. So durfte Wickens am Freitag in Road America seine ersten Runden in der amerikanischen Rennserie drehen.
Für die beiden Veranstaltungen in Watkins Glen und Sonoma hat das Team von noch ein Cockpit frei. Und Wickens hat großes Interesse, diese Lücke zu füllen. "Als ich gehört habe, dass Michail nicht fährt, war ich zu hundert Prozent interessiert, einzuspringen und auf einem Oval zu fahren", so der Kanadier. "Es ist eine Erfahrung, die ich unbedingt machen möchte."
Zeitlich würde es passen, denn die Termine der beiden IndyCar-Events in Watkins Glen (3. September) und Sonoma (17. September) liegen genau zwischen den DTM-Rennen auf dem Nürburgring (9./10. September) und in Spielberg (23./24. September). Dies hätte zwar zur Folge, dass Wickens zwischen Europa und Amerika pendeln müsste und im September fast jedes Wochenende ein Rennen fahren müsste, doch für den Mercedes-Mann scheint das kein Problem zu sein.