Marco Wittmann hat die DTM dominiert, wie selten ein Fahrer zuvor - Mit beeindruckender Konstanz war der BMW-Pilot der Konkurrenz einen Schritt voraus
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Marco Wittmann hat in der DTM ein Jahr der Superlative gezeigt. "Meine Saison war unglaublich. Ich hätte mir in meiner zweiten DTM-Saison nie erträumt, dass ich vier Rennen gewinne und am Ende den großen Pokal in Händen halte", freut sich der BMW-Pilot über das erfolgreichste Jahr seiner Karriere. Schon beim Auftakt in Hockenheim überzeugte Wittmann und holte sich von Startplatz zwei seinen ersten DTM-Sieg.
Anschließend hatte der 25-Jährige in Oschersleben kein Glück. Aufgrund eines technischen Problems wurde es nur der 19. und letzte Platz. Es sollte seine einzige Nullrunde in dieser Saison werden. In Ungarn eroberte Wittmann mit dem Sieg die Tabellenführung zurück. Auf dem Norisring und in Moskau füllte sich sein Punktekonto mit einem sechsten und vierten Platz weiter.
Anschließend mauserte sich Wittmann mit Siegen in Österreich und auf dem Nürburgring endgültig zum Titelkandidaten Nummer 1. Auf dem Lausitzring reichte der sechste Platz zum vorzeitigen Titelgewinn. Anschließend kletterte der BMW-Pilot in Zandvoort noch einmal als Zweiter auf das Podest und verabschiedete sich mit Rang fünf beim Finale in Hockenheim in die Winterpause.
Qualifying der wichtige Grundstein
Wittmann sammelte in zehn Rennen um 50 Punkte mehr als Vizemeister Mattias Ekström (Audi) und wurde somit völlig verdient DTM-Meister. "Es war eine super tolle Saison. Wir hatten mit dem Sieg in Hockenheim einen richtig guten Start, es war auch der erste mit dem M4", sagt Wittmann im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Dann konnten wir noch dreimal gewinnen. Abgesehen von Oschersleben war ich immer in den Top 6. Ich war im Qualifying neunmal in Q3. Man kann nicht unzufrieden sein."
Sein Triumphzug wirkte einfach, spielerisch. Wittmann war der versammelten Konkurrenz immer einen Schritt voraus, doch einfach war es im Cockpit nicht. "Nein, niemals. Vielleicht sah es nach außen hin manchmal einfach aus, aber das ist es nicht", betont der 25-Jährige. "Schon das Qualifying ist jedesmal eine Herausforderung, es ins Q3 zu schaffen oder am Ende um die Pole-Position zu fahren."
"Die Zeiten sind so eng, dass du mit einem kleinen Schnitzer gleich im Mittelfeld oder weit hinten stehst. Man muss sich jedes Mal aufs Neue motivieren, damit man immer seine Leistung bringt." Das Qualifying war der wichtige Grundstein für den Erfolg. Er startete sechsmal aus den ersten beiden Startreihen. Dazu kamen drei siebte Startplätze. Erst beim Finale, als die Meisterschaft schon lange entschieden war, leistete sich Wittmann nur Startplatz 13.
Nach so einer überragenden Saison stellt sich die Frage, was er 2015 noch besser machen kann? Wittmann und BMW sind die klaren Titelfavoriten und werden von allen Fahrern ins Visier genommen werden. "Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht", hält der DTM-Meister den Ball flach. "Jetzt genieße ich den Moment. Im Winter ist noch genügend Zeit, um mir über die nächste Saison Gedanken zu machen."