Wolff setzt Prioritäten: DTM steht an zweiter Stelle

, 22.01.2013

Der neue Mercedes-Motorsportchef legt sein Augenmerk trotz wichtiger DTM-Themen auf die Formel 1: Gibt es nur noch sechs Autos und kommt Kubica?

In der Formel 1 wird der Amtsantritt Toto Wolffs als Mercedes-Motorsportchef mit Spannung erwartet, doch auch in der DTM liegt eine Menge Arbeit vor ihm. Der Österreicher läuft zu einem Heimspiel auf: Als HWA-Anteilseigner ist er im Fahrerlager ein bekanntes Gesicht sowie ein langjähriger Freund von ITR-Boss Hans-Werner Aufrecht. Dazu sammelte der frühere Profi- und heutige Hobbyrennfahrer bei sporadischen Tests bereits selbst Erfahrung hinter dem Steuer eines C-Klasse-Tourenwagen.

Und dennoch: Für Wolff könnte es bei einer Halbzeit auf dem Feld bleiben. Er erklärt zwar: "Die DTM liegt uns am Herzen und ist wichtig. Da wird mein Tätigkeitsbereich der komplette Sport und die strategische Ausrichtung sein." Wenn es um die Einteilung seines Zeitbudgets geht, sieht er aber ein deutliches Übergewicht bei der Formel 1, spricht von nur 20 Prozent im Tourenwagen-Bereich. Wolff will "die Weltreise Haug" reduzieren. Konkret heißt das: Er wird nicht bei allen Rennen persönlich an der Piste sein.

Nichtsdestotrotz ist es der 41-Jährige, der die wichtigen Direktiven vorgibt. Ganz zentral dürfte dabei die Frage sein, mit wie vielen Autos Mercedes in der kommenden Saison an den Start geht. "Das haben wir in der Form noch nicht entschieden", wiegelt Wolff auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' ab. Das Kontingent auf sechs anstatt wie bisher acht Wagen zu reduzieren, scheint aber eine denkbare Option. Wolff bestätigt, eine solche Maßnahme konkret "in Erwägung gezogen" zu haben.

Ob eines der verbleibenden C-Coupés Robert Kubica erhält, lässt er offen und will die Ergebnisse abwarten, die der DTM-Test des Polen diese Woche in Valencia liefert. Möglich scheint das aber. "Robert hat zweifellos großes Talent und verdient diese Chance", meint Wolff über den Einsatz in Spanien, räumt gegenüber 'Autosport' aber ein: "Er ist noch nicht zu 100 Prozent fit." Und deshalb sei ein Mercedes-interner Wechsel in die Formel 1, wie er schon gemunkelt wird, noch in ganz, ganz weiter Ferne.

"Wenn wir sehen, wie er sich in einem echten Rennauto mit Abtrieb schlägt", bremst Wolff die Erwartungen vor dem DTM-Test und wirkt Spekulationen entgegen, es handele sich um ein Probelauf für ein Comeback in der Königsklasse. Er erinnert an die Nachwirkungen des Rallye-Unfalls und die verbundenen physischen Handicaps in einem Monoposti mit Ellbogen und Arm. Der Finanzinvestor räumt aber ein: "Wir würden Robert liebend gerne in einem Formel-1-Auto gut zurechtkommen sehen. Dafür ist es definitiv noch zu früh."

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