Zanardi nach DTM-Test: "Hatte eine Menge Spaß"

, 08.11.2012

Alex Zanardi legte am Donnerstag auf dem Nürburgring seine ersten Runden im BMW M3 DTM zurück - An Renneinsätze glaubt der Italiener (noch) nicht

18 Tage nach Bruno Spenglers Triumphzug beim DTM-Saisonfinale in Hockenheim sah das DTM-Programm von BMW einen weiteren historischen Tag. Alex Zanardi testete auf dem Nürburgring einen goldlackierten M3 DTM. Für den beinamputierten Italiener, der bei den Paralympics in London in diesem Jahr drei Medaillen gewann, war es nach insgesamt fünf BMW-Jahren (2005 bis 2009) in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) eine Art Rückkehr.

"Ich habe mit BMW schon viele schöne Momente erlebt. Heute ist ein weiterer davon", so der vierfache WTCC-Laufsieger Zanardi nach seinem ersten DTM-Test. "Ich fühle mich sehr viel jünger - etwa so wie in meinen IndyCar-Tagen, als ich mit dem Auto spielen konnte, so wie ich es mir vorstelle", sagt der zweifache Champion der höchsten US-Formelrennserie und versichert mit Blick auf seine Runden auf dem Nürburgring: "Auch wenn ich nicht so schnell war wie erhofft, so hatte ich doch eine Menge Spaß."

Im Rahmen des DTM-Saisonfinales in Hockenheim war Zanardi bereits als Gast vor Ort. Auf dem Nürburgring folgte nun die erste Ausfahrt im DTM-Fahrzeug. Mit einem entsprechend umgebauten BMW M3 DTM ging Zanardi in der Eifel auf die Strecke und berichtet im Vergleich zum BMW 320si, den er zuletzt in der Saison 2009 in der WTCC fuhr von "einem deutlich leistungsstärkeren Auto". Dank der ausgeklügelten Aerodynamik und der guten Haftung der Reifen ließe sich die Leistung im DTM-Fahrzeug aber "sehr schön kontrollieren", wie der Italiener betont.

Geschenk seitens BMW

Rundenzeiten wurden am Donnerstag nicht veröffentlicht. So oder so steht für Zanardi fest: "Um schneller zu fahren, bedarf es noch etwas mehr Feintuning." Rundenzeiten standen bei der von BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt als "Demofahrt" bezeichneten Gelegenheit aber ohnehin nicht im Vordergrund. "Den Alex als Person in der Familie zu haben und mit ihm arbeiten zu dürfen, ist für alle eine Freude und Inspiration", sagt Marquardt.

In Bezug auf die Testfahrt spricht der BMW-Motorsportdirektor vom "bestmöglichen Geschenk, das wir ihm für seine zwei Goldmedaillen und die Silbermedaille machen können". "Alles, was er anpackt, geht er mit sehr viel Herzblut und Enthusiasmus an. Alex denkt immer, es ist erreichbar, auch wenn andere es nicht für möglich halten", stellt Marquardt die enorme Willensstärke des Italieners heraus.

Renneinsätze ein anderes Thema

An Renneinsätze in der DTM glaubt Zanardi derzeit zwar nicht, schließt sie aber auch nicht kategorisch aus. "Für einen alten Mann wie mich ist der Wettbewerb hier sehr hoch", sagt der 46-Jährige und schiebt in seiner unnachahmlichen Art sofort hinterher: "Man weiß nie. Bei mir ist es so wie bei einem Rotwein. Vielleicht bin ich doch besser, als ich dachte."

"Tief in meinem Herzen hoffe ich, dass wir weitere Schritte angehen können. Realistisch betrachtet bin ich aber einfach glücklich über diese Gelegenheit", so der Publikumsliebling. "Man müsste es sich schon genau überlegen, denn es steht viel auf dem Spiel", gibt der beinamputierte Italiener zu bedenken und sieht in diesem Zusammenhang auch die vom Reglement begrenzten Testmöglichkeiten in der DTM als Nachteil an. Das letzte Wort scheint nach Zanardis ersten DTM-Runden auf dem Nürburgring aber noch nicht gesprochen.

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