Marco Wittmann ist Champion, aber um Rang zwei kämpfen noch viele Piloten - Audi will Herstellertitel einfahren, RMG bestes Team der Saison werden
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Die DTM zieht es am kommenden Wochenende ans Meer. Das niederländische Zandvoort ist Schauplatz des neunten und vorletzten Saisonlaufs. Der rund vier Kilometer lange Kurs ist einzigartig im DTM-Kalender. Von Dünen umrahmt, ist es von dort nur ein Steinwurf bis zur Nordsee. Eine steife Brise und viel Sand auf der Strecke sind nur zwei weitere Eigenheiten der Strecke, die bei den Piloten sehr beliebt ist: technisch anspruchsvoll verzeiht sie keine Fehler.
Obwohl mit BMW-Pilot Marco Wittmann der neue Meister schon feststeht, bleibt es spannend in der DTM. Das Rennen in Zandvoort wird der erste Auftritt des frischgekürten DTM-Champions. Er sicherte sich am Lausitzring die Punkte für den sechsten Rang und baute damit seinen Vorsprung in der Tabelle auf uneinholbare 69 Zähler aus. Doch noch sind viele Fragen in der DTM offen: Wer wird Vizemeister?
Noch sind 50 Punkte zu vergeben und mathematisch hätten noch fast 20 Piloten eine Chance, doch realistisch können noch sechs Fahrer ein Wörtchen mitreden: Mercedes-Benz-Pilot Christian Vietoris konnte mit seinem zweiten Rang auf dem Lausitzring auch den zweiten Platz in der Tabelle übernehmen. "Niemand hätte vor fünf Rennen geglaubt, dass wir mit Christian auf dem zweiten Tabellenplatz stehen können", so der DTM-Verantwortliche bei Mercedes, Wolfgang Schattling. "Es ist unser Ziel, diesen Platz zu halten, aber das wird schwierig. Zandvoort ist eine Strecke, auf der viel Abtrieb gefragt ist."
Vietoris gegen das Audi-Trio
Mit seinen 59 Punkten hat Vietoris drei Zähler Vorsprung auf die beiden Audi-Piloten Mattias Ekström und Edoardo Mortara, auf Mike Rockenfeller (Audi) fehlen fünf Punkte. "Nach dem Rennen auf dem Lausitzring hätten wir Zweiter sein müssen", resümiert Rockenfeller. "Zandvoort liegt mir und macht mir auch extrem viel Spaß. Ich hoffe, dass wir dort einen Erfolg feiern können." Einen etwas größeren Rückstand müssten BMW-Pilot Bruno Spengler mit 17 Zählern und Lausitzring-Sieger Pascal Wehrlein (Mercedes) mit 19 Punkten einholen.
Wer wird bester Hersteller? Nachdem der Fahrertitel durch Wittmann an BMW geht, hofft Audi, sich den Herstellertitel schnappen zu können. Den Ingolstädtern fehlen 18 Punkte auf ihren Rivalen aus München. Beide Hersteller hatten sich auf dem Lausitzring 18 Zähler geholt und damit die Entscheidung offen gehalten. "Wir sind für Zandvoort und Hockenheim weiterhin in einer Position, in der wir mit konzentrierter Arbeit auch die restlichen Meisterschaften angehen können", so BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt.
Zusätzlich wird Audi alles daran setzen, endlich den ersten Sieg seit nun über einem Jahr einzufahren. In den vergangenen beiden Jahren standen sie in den Niederlanden ganz oben auf dem Treppchen. Rockenfeller machte hier 2013 seinen DTM-Titel perfekt. Das könnte dann auch entscheiden, wer den letzten noch offenen Titel holt - den des besten Teams. Durch die insgesamt fünf Siege von Wittmann und Maxime Martin liegt das Team RMG mit 167 Zählern weit in Führung. Doch zumindest Abt-Audi und Phoenix haben noch die Möglichkeit, Patzer der BMW-Truppe auszunutzen und sich doch noch als bestes Team der DTM zu präsentieren.