Zuschauer Wehrlein: Auch raus aus der WhatsApp-Gruppe...

, 14.05.2016

Pascal Wehrlein ist in Hockenheim erstmals seit 2012 wieder als Zuschauer bei der DTM - Der in die Formel 1 gewechselte Pilot lernt eine neue Sichtweise kennen

DTM-Champion Pascal Wehrlein war auch in diesem Jahr beim Saisonauftakt in Hockenheim mit von der Partie - allerdings nur als Zuschauer. "Ich bin noch in alles involviert, weiß über alles Bescheid. Mit ein bisschen Abstand hier zu sein, alles mal von außen zu sehen, ist richtig cool", freut sich der amtierende Meister, der mittlerweile in der Formel 1 an den Start geht, "Klar würde ich am liebsten selbst fahren - das ist schon ein bisschen ungewohnt", erklärt der 21-Jährige mit einem Lächeln.

Immerhin: Abseits der Strecke konnte sich der Formel-1-Pilot von dem üblichen Stress fernhalten. "Ich habe ein entspanntes Wochenende. Die letzten Jahre war ich voll drin, war angespannt, hatte den Tunnelblick. Jetzt sehe ich alles: alle acht Autos, alle Teams, ich habe jeden Fahrer am Funk und höre, was sie mit den Ingenieuren reden. Das ist auch mal cool, auf der Seite zu stehen", erklärt er.

"Ich saß im ersten Freien Training auf dem Kommandostand. Als die Autos zum ersten Mal rausgefahren sind und ich nicht mit dabei war, das war ein komisches Gefühl. Wenn man drei Jahre mit dabei war und die Meisterschaft gewonnen hat, gewöhnt man sich daran. Jetzt die Autos ohne einen da draußen fahren zu sehen, ist ein sehr ungewohntes Gefühl. Natürlich kitzelt es mich, natürlich würde ich am liebsten selbst einsteigen und mitfahren."

"Ich mag es eigentlich nicht, nur zum Zuschauen an Rennstrecken zu gehen und nicht mitzufahren. Aber auf dieses Wochenende habe ich mich schon gefreut", verrät Wehrlein. Auf die nicht ganz ernst gemeinte Anmerkung, der Champion könnte doch auch in beiden Serien an den Start gehen, erklärt er mit einem Lächeln: "Das wäre zu viel. Auch wenn ich vergangenes Jahr beides gemacht habe."

"Ich bin immer DTM gefahren und mit der Formel 1 mitgereist, wenn auch nicht selbst gefahren. Vom Reisen habe ich alles mitgemacht. Das war extremer als dieses Jahr", verrät der Manor-Pilot, der im vergangenen Jahr bereits Mercedes-Ersatzpilot in der Formel 1 war. "Wir waren vergangenes Jahr ein extrem gutes Team. Ich habe hier viele Freundschaften geknüpft", berichtet Wehrlein.

"Ich habe mich in erster Linie drauf gefreut, die ganzen Leute mal wieder zu sehen, und wurde gestern herzlich empfangen. Gerade mit den Mechanikern muss ich wirklich sagen, dass wir Freunde sind und nicht nur auf der Strecke zusammengearbeitet haben. Dann alle wiederzusehen, war wirklich cool", so Wehrlein, der zwischen 2013 und 2015 drei Jahre Mercedes-Stammpilot in der DTM war.

Im vergangenen Jahr entwickelte sich nach der Schieb-ihn-raus-Affäre in Spielberg eine kleine Social-Media-Fehde zwischen dem Mercedes-Fahrer und Audis Timo Scheider. Auf die Frage, ob er Scheider ebenfalls wiedergesehen habe, antwortet er mit einem Lachen: "Noch nicht. Aber an den habe ich genauso oft gedacht..." Angesprochen auf seinen Nachfolger als Champion erklärt er, dass er "natürlich" hofft, "dass es einer meiner Mercedes-Teamkollegen wird."

"Ich drücke denen die Daumen. Ich glaube, bei Mercedes gibt's einige, die sehr schnell sind und schon Meisterschaften gewonnen haben, etwa Gary und Paul. Ich hoffe, dass einer von denen 2016 Champion wird." Netter Randaspekt: In der WhatsApp-Gruppe der DTM-Piloten ist Wehrlein mittlerweile nicht mehr drin. Er verrät: "Letztes Jahr hatten wir eine (Gruppe; Anm. d. Red.). Jetzt bin ich ja kein DTM-Fahrer mehr. Da bin ich raus!"

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