Trainingsschock für Mercedes in Malaysia: Sowohl im Trockenen als auch im Nassen sind Hamilton und Bottas weit weg von der Spitze - Sie beklagen fehlenden Grip
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Im zweiten Freien Training war die Rennstrecke in Sepang nach dem Regen vom Vormittag wieder trocken. Trotzdem ging Mercedes kräftig baden. Die Positionen sechs und sieben für Lewis Hamilton und Valtteri Bottas (Rückstand 1,416 respektive 1,459 Sekunden auf Topmann Sebastian Vettel im Ferrari!) bedeuteten einen enttäuschenden Freitag zum Auftakt des Malaysia-Grand-Prix. Bisher ist nur klar: Beide Piloten klagten die gesamte Session lang über fehlenden Grip ihres Silberpfeils.
Sportchef Toto Wolff erwähnt einen "schwierigen Tag" und ein "grundlegendes Problem", nachdem sogar Fernando Alonso im McLaren schneller war. Er ordnet Ursachenforschung an: "Wir müssen über Nacht herausfinden, was los ist. Im dem Moment, in dem Auto die Balance fehlt und es überall herumrutscht, überhitzen Vorder- und die Hinterreifen. Dann geht nichts mehr." Parallelen zu dem im Trockenen ebenfalls nicht gelungenen Singapur-Auftritt will Wolff nicht ziehen. Zu unterschiedlich seien die Strecken, zu komplex die Set-up-Thematik.
Vor zwei Wochen auch nicht gesehen: Hamilton und Bottas leisteten sich bei Qualifying-Simulationen Dreher. Der Finne havarierte das Fahrzeug auf dem Randstein und im Kiesbett so stark, dass er eine Reparaturpause einlegen musste. "Das hat uns einige Runden gekostet", ärgert sich Bottas und hadert auch mit dem Trainingsabbruch rund eine Viertelstunde vor dem regulären Ende. Wieder ging Streckenzeit flöten. "Wir haben nicht alles testen können, was wir hätten testen wollen."
Auch Hamilton bläst die Backen auf: "Ein sehr schwieriger Tag. Ich hatte Probleme mit dem Auto. Irgendetwas ist mit der Balance schiefgelaufen." Der Wetterbericht für das restliche Wochenende macht dem Briten wenig Hoffnung. Auch im Nassen am Vormittag war keine Topform zu erkennen, die Red Bull distanzierten ihn um 2,556 Sekunden. Bottas ließ sich 3,045 Sekunden aufbrummen. "Es sieht aus, als seinen die Red Bull und die Ferrari sehr stark", zieht Bottas ein besorgtes Fazit.
Mercedes räumt ein: Die Probleme kommen unerwartet. "Man kann Malaysia mit Silverstone vergleichen, wo wir sehr stark waren", wundert sich Toto Wolff, der in Großbritannien einen souveränen Auftritt mit Hamilton-Sieg erlebte. Jedoch stimmte im Juli der Topspeed noch: "Wir waren bei der Höchstgeschwindigkeit gut, aber hier nicht. Wir scheinen auf einigen Strecken außergewöhnlich gut zu sein, während uns anderen das Verständnis fehlt, wieso wir einfach keine Leistung bringen."
Dennoch: Laut Wolff kann das Entdecken eines kleines Details die Kehrtwende bringen. In der Tat ist Mercedes eine Wiederauferstehung über Nacht 2017 bereits gelungen, zum Beispiel beim Russland-Grand-Prix - zumindest mit Bottas, der mit einem kränkelnden Dienstwagen oft besser klarkam als Hamilton. "Das Auto fühlt sich nicht so übel an", relativiert der WM-Dritte. "Das Problem ist aber der allgemeine Grip. Es ist der Schlüsselbereich, auf den wir uns konzentrieren müssen."