Der frühere Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck traut Sebastian Vettel und Red Bull alles zu: 100 Siege und 15 Titel seien für das Gespann nicht unmöglich
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36 Siege. Vier WM-Titel. Das ist die aktuelle Formel-1-Bilanz von Sebastian Vettel. Viele Experten trauen dem deutschen Rennfahrer aber zu, dass er diese in den kommenden Jahren noch wesentlich ausbauen wird. Auch Hans-Joachim Stuck, selbst ein ehemaliger Grand-Prix-Pilot meint, dass die "ewigen" Rekorde von Michael Schumacher wackeln könnten, wenn Vettel genau so weitermacht.
Vettel, so Stuck bei 'ServusTV', könne es durchaus auf einhundert Rennsiege und 15 WM-Titel bringen. "Warum auch nicht?", fragt Stuck. Er fügt hinzu: "Sebastian ist unheimlich jung. Wenn er auf dem Niveau weiterarbeitet und weiter einen solchen Untersatz wie den Red Bull unter seinem Hintern hat, ist das ohne weiteres möglich." In jedem Fall spiele jedoch das Umfeld eine gewaltige Rolle.
Das "Puzzle", wie es Stuck nennt, müsse einfach stimmig sein. "Bei Red Bull fehlt da kein Stückchen. Bei anderen fehlen hingegen ein paar Teile. Das muss man ganz klar sagen", meint Stuck und bezieht sich dabei nicht nur auf die technische Komponente der Formel 1, sondern auch auf das Miteinander auf menschlicher Ebene. Doch gerade die Technik könnte sich zum Formel-1-Stolperstein entwickeln.
Bleibt das "Puzzle" erhalten, ist vieles möglich
"2014 werden die Karten neu gemischt", erklärt Stuck. "Es gibt ein neues Motorenreglement. Dann werden wir sehen, ob Renault gut aufgestellt ist." Auch davon werde abhängen, ob Vettel seine Serie im kommenden Jahr fortsetzen könne. "Wenn das Puzzle stimmt, so wie jetzt, warum nicht? Das gesamte Umfeld bei Red Bull ist so toll", sagt Stuck und schwärmt: "Da stimmt einfach die Harmonie."
Und dann wäre da natürlich noch Adrian Newey, der berühmte Designer von Red Bull. "Es ist", das betont Stuck, "nicht der Fahrer allein. Red Bull stellt Sebastian ein wirklich perfektes Auto hin. Dass so Weltmächte wie Ferrari und Mercedes nicht dazu in der Lage sind, den Red Bull zu schlagen, das ist doch der Hammer. Red Bull ist momentan einfach state of the art", hält der Ex-Rennfahrer fest.
"Wenn das so bleibt, dann stehen die einhundert Siege für mich nicht in Frage. Adrian Newey muss dem Team aber lange erhalten bleiben. Wenn das gelingt, ist nach oben alles offen", meint Stuck, der trotz allem von einem Vergleich der beiden deutschen Formel-1-Weltmeister absieht. "Ich finde: Man kann sie gar nicht miteinander vergleichen", sagt "Strietzel" Stuck. "Es ist eine ganz andere Generation."
Auch müsse Vettel seinem Jugendheld Schumacher nicht nach Maranello folgen", meint Stuck und erklärt: "Momentan gibt es für Sebastian keinen Grund, zu Ferrari zu wechseln. Mit Red Bull ist er derzeit auf dem besten Weg, diesen Mythos Ferrari zu eliminieren. Das ist doch viel cooler." Für eine "Legende" sei Vettel in jedem Fall noch zu jung. Stuck: "Eine Legende bist du erst, wenn du alt wirst."