Romain Grosjean erhält für seine Kollision mit Jenson Button eine Strafe von 20 Sekunden - An seinem sechsten Platz beim Grand Prix von Ungarn ändert das nichts
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Romain Grosjean war beim Grand Prix von Ungarn wieder in einige Zwischenfälle verwickelt. Schon während des Rennens erhielt er eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt, weil er beim Überholmanöver gegen Felipe Massa (Ferrari) in Kurve vier außen mit allen vier Rädern die Strecke verlassen hatte. Der Fall war klar: Man darf nicht überholen, wenn man mit allen vier Rädern außerhalb der Streckenbegrenzung fährt.
Zudem wurde noch eine Kollision mit Jenson Button untersucht. In Runde 24 versuchte Grosjean den McLaren in der Bremszone für Kurve acht zu überholen. Button fuhr außen am Streckenrand, Grosjean fuhr innen, zog beim Einlenken nach außen und die Reifen der beiden Boliden berührten sich. Grosjean kürzte anschließend die Schikane ab. Beide konnten weiterfahren. Die Rennleitung untersuchte den Vorfall nach dem Rennen. Beide Fahrer wurden vor die Rennkommissare zitiert. Grosjean wurde als Schuldiger gesehen und bekam zur Strafe 20 Sekunden auf seine Rennzeit aufaddiert.
Da er im Ziel einen Vorsprung von 21,5 Sekunden auf Button hatte, änderte das nichts an seinem sechsten Rang. "Bei der Szene mit Jenson bin ich etwas zu weit links gefahren", räumt Grosjean ein und verweist auf das Kurslayout: "Die Strecke verjüngt sich an dieser Stelle, aber ich hatte sie breiter eingeschätzt. Dafür will ich mich entschuldigen. Ein Glück, dass nicht mehr passiert ist."
Es hätte wohl auch wenig Sinn, in eine andere Richtung zu argumentieren, schließlich geht auch der Chef nicht d'accord mit der Fahrweise seines Angestellten. "Der Kampf mit Jenson war zu eng. Sie haben sich berührt. Das war kein normales Überholmanöver", schüttelt Lotus-Teamchef Eric Boullier am 'Sky'-Mikrofon den Kopf.
Button konnte sich an dieser Stelle nicht in Luft auflösen: "Ich konnte nicht weiter nach links fahren. Ich will natürlich nicht auf das Gras kommen, wenn ich eine Kurve anbremse. Er hätte mich aber nicht berühren müssen. Er hat anscheinend nicht realisiert, wie breit die Strecke ist", so der Brite. "Ich hatte etwas Glück, dass unsere Auto so stark ist."
"Ich weiß nicht, was er sich dabei dachte. Ich glaube, er hat zu diesem Zeitpunkt nicht nachgedacht. Er wollte mich von der Strecke fahren. In dieser Runde kostete mich das vier Sekunden. Es hätte das Rennen für uns beide zerstören können. Wir hatten Glück, aber wenn das noch einmal auftritt, könnte es ein großes Problem sein."