Mark Webber feiert am Sonntag in Bahrain seinen 200. Grand-Prix-Start: "Schauen wir mal, wie viele noch dazukommen werden"
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Wenn am Sonntag in Bahrain um 15:00 Uhr Ortszeit (14:00 Uhr MEZ) die Startampel ausgeht, nimmt Mark Webber seinen 200. Grand Prix unter die Räder. Ihren Anfang nahm die Formel-1-Karriere des Australiers vor elf Jahren bei seinem Heimspiel - und wie: Mit dem unterlegenen Minardi-Asiatech fuhr Webber bei seinem Debüt in der Königsklasse auf Anhieb auf Platz fünf. Im Albert Park von Melbourne galt der größte Jubel an jenem 3. März 2002 nicht etwa Sieger Michael Schumacher, sondern dem Lokalmatador.
Weitere WM-Punkte blieben am Steuer des Minardi allerdings aus und so wechselte Webber zur Saison 2003 zu Jaguar. Zwei Jahre lang griff der "Aussie" für die Raubkatzen ins Lenkrad. Seine besten Platzierungen in diesem Zeitraum waren die sechsten Plätze in Budapest 2003 und Hockenheim 2004. Im Qualifying allerdings ließ Webber schon damals seine Klasse aufblitzen. Insgesamt sieben Mal stellte er den Jaguar in eine der ersten drei Startreihen, in Sepang 2004 sogar in die erste.
In seinen zwei Jahren als Williams-Pilot (2005 und 2006) untermauerte Webber seinen Ruf als hervorragender Qualifyer. Auf seine erste Pole-Position musste er aber bis zur Saison 2009 warten. Immerhin gelang dem großgewachsenen Australier mit Williams erstmals der Sprung auf das Siegerpodest eines Formel-1-Rennens: Beim Grand Prix von Monaco 2005 kam Webber hinter Kimi Räikkönen (McLaren) und seinem eigenen Teamkollegen Nick Heidfeld als Dritter ins Ziel.
Erlösung am Nürburgring 2009
Der Durchbruch gelang Webber schließlich bei Red Bull, wenn auch mit einiger Anlaufzeit, da das Team erst im Winter 2004/2005 aus dem Jaguar-Rennstall hervorging. Nach vier Podestplätzen (Nürburgring 2007 sowie Barcelona, Istanbul und Silverstone 2009) schlug am zweiten Juli-Wochenende 2009 endlich Webbers große Stunde. Auf dem Nürburgring holte sich der Red-Bull-Pilot zunächst seine erste Pole-Position und tags darauf seinen ersten Sieg.
Insgesamt brachte es Webber bei 199 Grand-Prix-Starts auf neun Siege, elf Pole-Positions und 14 Schnellste Rennrunden. Seine besten Platzierungen in der Gesamtwertung waren die dritten Plätze in den Jahren 2010 und 2011. Rennmüde ist der 36-Jährige noch lange nicht. "Zwar wäre ich am liebsten noch einmal 25, aber ich bin heute weiser und fühle mich nach wie vor fit und hungrig. Ich genieße es noch immer, das Auto zu fahren. Jetzt sind es 200. Schauen wir mal, wie viele noch dazukommen", so Webber, der als 13. Pilot der Formel-1-Geschichte die 200 voll macht.
Zwar feiert der Australier am Sonntag seinen Jubiläumsstart, doch gemeldet ist er an diesem Wochenende bereits zum 202. Mal für einen Grand Prix. Das Jubiläum bezüglich der Meldungen trug sich ausgerechnet beim Grand Prix von Malaysia zu, ging dort im Zuge der von Teamkollege Sebastian Vettel ignorierten Stallorder aber vollkommen unter. Als Konsequenz seiner Schanghai-Kollision mit Jean-Eric Vergne muss Webber in der Startaufstellung zum Grand Prix von Bahrain drei Plätze nach hinten. Im Rennen wird der Red-Bull-Pilot entschlossener denn je sein, Teamkollege Vettel in die Schranken zu weisen.