Pirelli hat den Plan, die Reifen ab der kommenden Saison breiter und größer zu machen verworfen, nachdem die Mehrheit der Teams dagegen gestimmt hat
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Reifenhersteller Pirelli wollte in der kommenden Saison größere Hinterreifen haben, um die Power der neuen Turbomotoren besser auf die Strecke bringen zu können, doch anscheinend ist diese Idee wieder vom Tisch, weil sich die Teams gegen eine Größenänderung ausgesprochen haben. Der Grund ist ganz einfach: Viele Teams sind mit ihren Planungen für 2014 schon weit voraus und haben sich mit ihren Arbeiten auf die aktuellen Größen eingestellt.
Der Plan sah vor, die Reifenbreite von 380 Millimeter auf 400 Millimeter zu erhöhen, zudem sollte sich auch der Durchmesser ändern: von 660 Millimeter auf 690 Millimeter. Doch laut dem Blog auf 'jamesallenonf1.com' hat Pirelli bereits bestätigt, die Reifendimensionen der Saison 2013 zu behalten. Eine Änderung wird somit frühestens in der Saison 2015 kommen, solange man sich nur früh genug darauf verständigt.
Williams' ehemaliger Technikchef Mark Gillan kann beide Seiten für ihre Entscheidungen verstehen. "Auf der einen Seite kann man Sympathien für Pirelli haben", sagt er. "Mit den neuen Regeln weiß keiner, wie die Verbesserungen in der Aerodynamik ausfallen. Es wird große Entwicklungsschritte geben, was sich auf die Performance und damit auf die Belastungen in den Kurven auswirkt." Pirelli habe nämlich beispielsweise aus der Vergangenheit gelernt, als die Teams durch den angeblasenen Diffusor große Sprünge machen konnten.
"Auf der anderen Seite", fährt Gillan fort, "ist das letzte, was die Teams nach Beendigung der Chassisdesigns brauchen, eine großartige Veränderung in letzter Minute. Das würde bedeuten, dass viel Arbeit in bestimmten Bereichen für die Tonne wäre und die Designteams von vorne beginnen müssten - mit einer sehr engen Deadline für die Produktion vor den ersten Tests im Januar." Für ihn sei es daher keine Überraschung, dass zehn der elf Teams den Vorschlag abgelehnt hätten.
Eine Änderung der Reifendimensionen hätte für die Teams nämlich große Auswirkungen in vielen Bereichen. Durch die Vergrößerung des Reifendurchmessers würde sich beispielsweise die Bodenfreiheit um rund 15 Prozent erhöhen. Das hätte natürlich auch Einfluss auf die Aufhängungen und die Hinterachse. Zudem würden sich die neuen Maße der Reifen auch intensiv auf die Aerodynamik auswirken. Große Änderungen am Auto seien so unausweichlich - etwas, das die Teams zu diesem Entwicklungszeitraum am wenigsten gebrauchen können.