Der Ferrari-Star musste wegen seines Ritts über die Randsteine ins Krankenhaus: "Hoffentlich bin ich fit" - Vergne spricht von "unglücklichem Rennzwischenfall"
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Jean-Eric Vergne und der wilde Ritt über die Randsteine des Yas Marina Circuit in Abu Dhabi haben Fernando Alonso am Sonntagabend noch zwei Besuche beim Doktor beschert. Der Spanier wurde erst im Medical Center an der Strecke durchgecheckt, ehe er einen Termin im Krankenhaus verpasst bekam. Er fühle sich "ziemlich durchgeschüttelt", meint Alonso in der Journalistenrunde und scherzt schon wieder: "Ich habe noch alle Zähne, aber der Rücken schmerzt etwas. Es war ein gewaltiger Schlag."
Der Arzt musste ran, weil der G-Kraft-Sensor im Auto angeschlagen hatte. Der ist eigentlich dazu gedacht, größere Unfälle zu erkennen und sofort den Fahrer des Medical-Car darüber in Kenntnis zu setzen. Am Ferrari löste das Gerät aus - allerdings erst, nachdem der Bolide im Parc ferme abgestellt war. "Hoffentlich bin ich fit für Austin und für Brasilien", blickt Alonso voraus auf die abschließenden Grands Prix, bei denen es für ihn noch um die Vizemeisterschaft der Fahrer und für Ferrari um Platz zwei bei den Konstrukteuren geht.
Vergne zeigt sich im Gespräch mit 'Autosport' froh, einen schweren Unfall vermieden zu haben: "Es war ein normales Renngeschehen", so der Toro-Rosso-Pilot, der selbst keine Sanktionen gegen Alonso forderte: "Wäre er nicht über die Grenzen der Bahn hinaus ausgewichen, hätte es einen großen Unfall gegeben. Die Sache ereignet sich bei hoher Geschwindigkeit und er hat das Richtige getan. Ich bin froh, sonst hätte es gekracht." Er sei völlig überrascht gewesen, als der Gegner plötzlich aus dem toten Winkel seines Außenspiegels auftauchte.
Der Red-Bull-Junior erinnert sich: "Ich wusste, dass ich vielleicht mit ihm meine Position kämpfen würde, aber als ich in zu meiner Linken nicht sah, glaubte ich, er sei vor mir. Aber er war so dicht an mir dran, dass ich ihn nicht sehen konnte." Alonso hatte eine Strafe gegen Vergne gefordert und stellt nochmals klar, dass er nicht die Absicht hatte, den Franzosen neben der Strecke zu passieren: "Der Plan war, hinter ihm auf die Strecke zu kommen, Ich wollte ihn dann mit DRS überholen", schildert Alonso. Die FIA hatte bereits kurz nach dem Rennen verkündet, keine weiteren Schritte gegen die Piloten einzuleiten und damit den Geschmack von Stefano Domenicali getroffen: "Man sah, dass Fernando über sein Heck hinaus war, also sollte der andere Platz lassen, damit er vorbeifahren kann. Aber ehrlich gesagt glaube ich, dass das keine Folgen haben sollte", zeigt sich der Ferrari-Teamchef fair.