"Abu Double": Ist das System wirklich fair?

, 06.11.2014

Ein Ausfall von Lewis Hamilton beim Saisonfinale in Abu Dhabi könnte dem Titelkampf eine absurde Wende geben: "Ich habe keine Angst davor"

Zwei Rennen vor dem Ende der diesjährigen Saison hat Lewis Hamilton im Zweikampf um den Titel gegen seinen Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg satte 24 Punkte Vorsprung. Dieses dicke Polster könnte mit einem weiteren Erfolg am kommenden Wochenende in Brasilien im Maximalfall auf 49 Zähler anwachsen - und dann unter Umständen am Ende doch nicht reichen, da im Finale in Abu Dhabi die doppelte Punktezahl vergeben wird.

Sollte Hamilton in Brasilien gewinnen, Rosberg dort ausfallen und zwei Wochen später auf dem Yas Marina Circuit genau das umgekehrte Ergebnis eintreten, dann wäre der Deutsche Weltmeister. Kurzum: Geht das Duell in den letzten beiden Runden auf diesem Wege unentschieden aus, wäre Hamilton trotz der aktuell 24 Punkte Vorsprung der große Verlierer - "Abu Double" würde zu einer eigentlich absurden Entscheidung im Kampf um die WM-Krone führen.

"Was ist denn fair?", fragt sich Hamilton, der auf den letzten Metern viel zu verlieren hat. "Es ist für alle gleich. Allerdings war dieses System mit doppelten Punkten immer irgendwie fragwürdig. Aber es ist eben so. Ich wüsste nicht, was ich sonst dazu sagen sollte", so der aktuelle WM-Favorit. "Angst habe ich keine. Ich stehe nicht durch Glück oder per Zufall dort, wo ich jetzt stehe. Es gibt Gründe dafür, dass ich in diesem Team bin, dass wir das beste Auto haben und ich die Ergebnisse geholt habe. Es liegt an unserer harten Arbeit."

"Daran kann man nichts ändern", kommentiert Fernando Alonso die doppelten Punkte im Finale. "Wenn man mit diesem System gewinnt, findet man es gut, wenn man verliert, dann ist es natürlich schade. Ebenso wie technische Ausfälle, Strafen oder andere Entscheidungen können die doppelten Punkte auch einen Einfluss im Titelkampf haben. Es ist okay. Es ist ja nicht so, dass die Regeln vergangene Woche geändert wurden, damit es in Abu Dhabi spannend bleibt. Wir wussten es alle vorher."

"Ich fühle mich ganz wohl damit", sagt Hamilton vor dem Start in das vorletzte Rennwochenende der Saison. "Ich tue alles, was ich tun kann. Welches Ergebnis am Ende auch immer dabei herauskommen mag: So ist es dann halt. Ich werde am Ende wissen, dass ich alles in meiner Macht stehende getan habe. Ich werde ganz bestimmt nicht zurückschauen und denken, ich hätte dieses oder jenes anders machen müssen", gibt sich der Brite vor den entscheidenden Läufen des Jahres selbstbewusst. "Das Ziel ist klar: Ich will immer gewinnen!"

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