Renault-Berater Alain Prost meint, dass für den Motorenhersteller alle Möglichkeiten noch offen sind, auch ein Ausstieg ist weiterhin Thema
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Renault steht in der Formel 1 vor einer ungewissen Zukunft. Der französische Hersteller erscheint unzufrieden mit seiner aktuellen Rolle als Motorenpartner und könnte sein Engagement in der Königsklasse überdenken. Zuletzt wurde eine Übernahme des Lotus-Teams diskutiert, um aus Renault wieder einen Werksrennstall zu machen, doch das Team aus Enstone ist vor diesem Jahr einen langfristigen Deal mit Mercedes eingegangen, zudem wäre es eine Rolle rückwärts, nachdem man das Team vor einigen Jahren verkauft hatte.
Ex-Weltmeister Alain Prost, der langjährig als Markenbotschafter von Renault fungiert, sagt nun, dass die Optionen für Renault weiterhin offen sind - auch ein kompletter Rückzug aus der Formel 1 ist weiterhin nicht ausgeschlossen. "Stand heute ist alles möglich", erklärt er gegenüber 'motorsport.com'. "Nichts ist unmöglich. Ein großer Hersteller kann sich immer schnell entscheiden, einen anderen Weg einzuschlagen."
Dass Renault trotz aller derzeitigen Probleme einen Ausstieg anstrebt, kann sich der Franzose allerdings nicht vorstellen, dafür sei die Marke zu sehr mit dem Motorsport und seiner Historie verbunden. "Geschichte ist für Renault im Motorsport sehr wichtig, zudem war man immer ein sehr innovatives Unternehmen", unterstreicht Prost. "Das ist die Einschätzung der Situation, jetzt müssen sie in den kommenden Wochen auf die besten Möglichkeiten schauen."
Renault erlebt derzeit keine einfache Phase in der Formel 1. Hatte man das Geschehen mit Red Bull in den Jahren von 2010 bis 2013 noch dominiert, ist man seit Einführung der neuen Hybridtechnologie ins Hintertreffen geraten. In dieser Saison kämpft der Hersteller mit Performance- und Zuverlässigkeitsproblemen. Gerüchten zufolge soll das PS-Manko auf Mercedes rund 100 PS betragen.
Doch auch im Erfolgsfall sei Renault nicht gut dran, meint Prost: "Es ist schwierig, Vorteile aus den Titeln zu ziehen, wenn man ein Partnerteam hat, dass marketingtechnisch so gut aufgestellt ist", sieht er Red Bull in der Darstellung besser wegkommen und zieht daher ein Fazit: "Es gibt viele Negativaspekte, aber wenige Positivaspekte. Daher ist es normal, dass sie ihre Position neu überdenken wollen."