Lotus-Technikchef James Allison erklärt, warum sein Team in Sepang schlechter aussah als es war und wieso er sich keine Sorgen um die Weiterentwicklung macht
© Foto: xpbimages.com
Die ersten zwei Saisonrennen brachten für Lotus Licht und Schatten. In Melbourne begeisterte Kimi Räikkönen mit einer Zweistopp-Strategie, die ihm schließlich überraschend den Sieg brachte, doch in Sepang, wo die reifenschonenden Boliden als Favoriten galten, musste man mit den Plätzen sechs und sieben Vorlieb nehmen. Bleibt die Frage: Ist der E21 so gut wie in Australien oder so mittelmäßig wie in Malaysia?
Lotus-Technikchef James Allison ist der Meinung, dass die Leistung in Sepang auf den ersten Blick schlechter aussieht als sie in Wirklichkeit war. "Wir hatten kein großartiges Rennen", gibt der Brite gegenüber dem Blog von Formel-1-Reporter James Allen zu. "Der Schaden entstand aber in den ersten sieben Runden, wo wir eine halbe Minute verloren haben."
Lotus kaum bei Nässe nicht in die Gänge
Er geht ins Detail und analysiert Grosjeans Rennen: "Romain hatte ein gutes Rennen, aber nach sieben Runden lag er schon 26 Sekunden zurück. Am Ende waren es 35 Sekunden - und er war auf einer Strategie, die uns wahrscheinlich sieben Sekunden gekostet hat."
Was er damit sagen will: Der Lotus konnte nur in der Anfangsphase, als die Strecke feucht war, nicht mit der Spitze mithalten. "Als es trocken war, verlor er nur zwei oder drei Sekunden auf Vettel", fällt ihm auf. "In Sepang und in Australien war das Tempo des Autos im Trockenen gut, die Reifentemperaturen und der Verschleiß haben gepasst. Daher rechne ich damit, dass wir auch in China und in Bahrain starke Rennen erleben werden."
Weiterentwicklung kein Problem
Dabei ist bekannt, dass Lotus das Topteam mit dem kleinsten Budget ist. Durch den hohen Schuldenberg gibt es Befürchtungen, dass man im Entwicklungsrennen früher oder später nicht mehr mit Red Bull & Co. mithalten wird können. Allison ist aber der Ansicht, dass in Hinblick auf die Finanzen das Schlimmste bereits überstanden ist: "Die größte und schwierigste Aufgabe ist es, das Auto für das erste Rennen bereit zu machen. Was die Finanzen angeht, ist das wirklich schwierig - und das haben wir geschafft. Das Auto in der Folge schneller zu machen, ist deutlich günstiger - das sollten wir also hinkriegen."
Zumal sich der E21 laut dem Technikchef auch bei der Weiterentwicklung als gutmütiges Auto erweist: "Es gibt einige Möglichkeiten, das Auto zu verbessern. Es erweist sich nicht als schwierig, im Windkanal Performance zu finden. Es gibt viele mechanische Änderungen, die wir machen können, um es schneller zu machen - und ich bin zuversichtlich, dass unsere Ingenieure die Fähigkeiten haben, das zu tun. Wir wollen nur sicherstellen, dass wir diesbezüglich besser als die anderen sind."