Ferrari-Star Fernando Alonso fühlt sich durch das Interesse von McLaren geschmeichelt, will aber seinen Vertrag erfüllen und möglicherweise verlängern
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Eben erst aufgeflammt, folgt nun bereits das Dementi zu den Gerüchten, Fernando Alonso könnte Ferrari vorzeitig verlassen und entweder 2014 oder 2015 bei McLaren andocken. Auf die Frage, ob er über eine Rückkehr nachdenke, antwortet der zweifache Weltmeister: "Nicht wirklich. Ich wiederhole es mehr oder weniger jedes Wochenende und ich wiederhole es weiterhin, dass ich Ferrari liebe und bis zum Ende bei Ferrari bleiben werde."
Alonso ist bis Ende 2016 an die "Scuderia" gebunden, doch in der vergangenen Wochen wurden Risse in der vermeintlich perfekten Ehe zwischen dem Superstar um den italienischen Traditionsteam sichtbar. Durch den mangelenden Erfolg soll die Stimmung intern vergiftet sein, Alonso übe intern ständig Kritik an seiner Truppe, einige Male tat er dies auch öffentlich.
Überraschender Flirt mit McLaren
Die Spekulationen, der Mann aus Oviedo könnte zu Red Bull überlaufen, sorgten für zusätzliche Spannungen - schließlich reagierte man in Maranello und setzt Alonso den starken Kimi Räikkönen als Teamkollegen vor. Interne Schwierigkeiten hatte der Ferrari-Star bereits bei seinem McLaren-Intermezzo 2007 - damals kam es zum Stallkrieg mit Rookie Lewis Hamilton, "Ziehsohn" von Ex-Teamchef Ron Dennis.
Die Ehe wurde trotz Zweijahres-Vertrags von Alonso bereits nach einem Jahr geschieden - umso überraschender waren Whitmarshs Aussagen, er würde einen Piloten wie Alonso "mit Kusshand" nehmen. Die Spekulationen wurden dadurch genährt, dass sich das Team aus Woking mit der Bestätigung der Verträge der aktuellen Piloten Jenson Button und Sergio Perez aus unbekannten Gründen Zeit lässt.
Alonso träumt von Ferrari-Vertragsverlängerung
"Es ist schön, jedes Jahr die Kommentare aller Teamchefs zu hören, dass sie meine Arbeit und meine Persönlichkeit respektieren, vor allem bei McLaren", fühlt sich Alonso durch Whitmarshs Aussagen geschmeichelt - vor allem in Anbetracht der bitteren Scheidung Ende 2007. "Es gab so viele Gerüchte, dass wir in jenem Jahr so viele Probleme hatten, aber ich habe immer gesagt, dass ich mit niemandem Probleme habe. Es ging nur um die Philosophie des Teams, vor allem von einem Mann, der nicht mehr da ist", spielt er auf Dennis' Weigerung an, Alonso die Nummer-eins-Position im Team zuzuschieben.
Die nachträgliche Wertschätzung sieht Alonso als Genugtuung: "Es ist schön, diese Aussagen zu hören, aber es steckt keine Absicht dahinter. Ich habe drei weitere Jahre bei Ferrari, und ich hoffe, dass noch viele weitere bevorstehen, wenn wir den Vertrag verlängern - das ist meine Hoffnung." Die Verpflichtung Räikkönens will er nicht als Schuss vor den Bug verstehen: "Ich habe mich sehr für diese Entscheidung eingesetzt, und am Ende haben sie Kimi genommen. Gemeinsam mit Felipe habe ich vier fantastische Jahre erlebt, und als sich das Team entschieden hat, Felipe auszutauschen, war Kimi meiner Meinung nach die beste Option auf dem Markt. Jetzt müssen wir aber um den Titel 2013 kämpfen."