Alonso: "Ein Pünktchen ist nicht genug"

, 30.08.2012

Fernando Alonso geht mit Vorfreude und einer Portion Ungewissheit in das Rennwochenende in Belgien: Noch zweimal Punkte bis zum Rekord

Fernando Alonso hat die Sommerpause in vollen Zügen genießen können. Obwohl Ferrari mit einem schwachen Auto in die Saison gegangen war, machte der Spanier jederzeit das Beste aus seinen Möglichkeiten. Konsequenz: Alonso durfte in den Ferien am Strand schon einmal über den möglichen dritten WM-Titel nachdenken. Der Asturier führt das Klassement deutlich an, er hat somit beste Chancen auf die Fahrerkrone 2012.

"Es war schön, einmal für zehn bis 15 Tage komplett von der Formel 1 abschalten zu können. Die Batterien sind wieder voll, ich bin bei hundert Prozent und hoch motiviert, endlich wieder ins Auto zu steigen", meint Alonso am Donnerstag in Spa-Francorchamps. "Ich freue mich schon seit langer Zeit auf den morgigen Tag." Am Freitag stehen in Belgien die ersten beiden Trainingssessions auf dem Programm. Womöglich lässt sich schon dann erkennen, welches Team gestärkt aus der Sommerpause zurückkehrt.

"Ich glaube nicht, dass sich allzu viel verändert hat", meint Alonso. "Kaum zu sagen, wo wir stehen werden. Es gab in Sachen Performance und Hierarchie dermaßen viele Verschiebungen in diesem Jahr. Zuletzt waren wir im Qualifying rund acht Zehntelsekunden hinter den Besten. Das ist etwas zu viel. Das müssen wir verbessern. Mal sehen, was hier und in Monza passieren wird. Auf diesen Strecken fahren wir mit wenig Abtrieb, dann kann alles passieren."

Der Spanier will weiterhin den "Punktehamster" spielen und regelmäßig in die Zähler fahren. Schon beim Grand Prix in Monza könnte er im Erfolgsfall einen Rekord von Michael Schumacher brechen. "Konstanz ist schon wichtig, aber wenn du in jedem Rennen nur ein Pünktchen holst, reicht es auch nicht. Hier und in Monza in die Punkte zu kommen, wäre aber schön - es würde mich freuen, Michaels Rekord (meiste Zielankünfte hintereinander in den Punkten; Anm. d. Red.) einzustellen."

Der Konkurrent aus Deutschland steht in Belgien im Mittelpunkt. Mercedes-Star Schumacher geht in seinen 300. Grands Prix. "Michael wird immer die Referenz bleiben, denn man muss jemanden respektieren, der sieben Titel, so viele Siege und Pole-Positions geholt hat", so Alonso. "Er ist der Rekordmann der Formel 1. Solange er mitfährt, gehört er zu den Besten und er bleibt derjenige, den ich am meisten respektiere und dem ich nacheifere. Wir alle sollten höchsten Respekt vor ihm haben."

Nach warmen Worten für den Langzeit-Konkurrenten möchte sich Alonso aber auch wieder um eigene Leistungen kümmern. "Wenn man sich die Gesamtwertung anschaut, dann sieht es nach einem schönen Vorsprung für mich aus. Aber mit zwei oder drei schlechten Rennen kann alles verloren sein", meint der Ferrari-Frontmann. "In Sachen Speed sind wir die schlechtesten aller Topteams. Wir haben einen Punktevorsprung, aber einen Leistungsnachteil. Also sind wir nicht der Favorit."

"Die Highspeed-Strecken in Spa und Monza sagen nicht allzu viel aus. Die nächsten echten Referenzpunkte kommen wohl erst wieder in Singapur und Japan. Spätestens dann müssen wir den Rückstand von acht Zehntelsekunden minimiert haben, um mit den anderen kämpfen zu können", sagt er. Gerade die Überseerennen am Ende des Formel-1-Jahres flößen dem Spanier Respekt ein. Man müsse mit maximaler Fitness in diese Tortur gehen.

"Neun Rennen in 13 Wochen sind hart, vor allem dann, wenn sieben Läufe außerhalb Europas stattfinden", erklärt der zweimalige Weltmeister. "Es ist schwieriger, neue Teile an das Auto zu bringen. Für Fahrer und Teammitglieder wird es anstrengend, weil es immer wieder Wechsel der Zeitzonen und viele Reisen gibt. Ich habe deshalb in der Sommerpause genauso hart trainiert wie im Winter. Ich gehe mit vollen Akkus in die kommenden Rennen, um auch am Saisonende noch in Bestform sein zu können."

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