Alonso erwartet besseren Start: Unmöglich schlechter als 2012

, 17.01.2013

Fernando Alonso ist zuversichtlich, dass Ferrari die Probleme im Windkanal ausgemerzt hat und glaubt an einen erfolgreicheren Auftakt in die Saison

Die Plätze zwölf und 16 im Qualifying, dazu ein Abflug ins Kiesbett von Fernando Alonso: So hatte sich Ferrari den ersten wichtigen Gradmesser der neuen Saison im vergangenen Jahr nicht vorgestellt - aber vielleicht ein wenig erwartet. Der Saisonauftakt in Melbourne bestätigte 2012 die im Test gezeigten Befürchtungen, der Ferrari sei viel zu langsam. Zwar wurde den Fahrern nach ersten kritischen Stimmen sogar ein Maulkorb verpasst, doch längst war allen im Fahrerlager klar, dass der F2012 kein Überauto sein würde.

Zwar konnte Ferrari sich im Laufe des Jahres verbessern und bis zum Schluss um den Titel kämpfen, doch Alonso sieht im schlechten Saisonstart die Ursache dafür, dass es am Ende nicht ganz für die Weltmeisterschaft gereicht hat. Dies werde sich in diesem Jahr aber nicht wiederholen, ist sich der Spanier sicher: "Ich bin viel zuversichtlicher, kein Zweifel", sagte der Ferrari-Pilot im Rahmen des "Wroom"-Events in Madonna di Campiglio.

"Die Regeln bleiben mehr oder weniger stabil, was die Aerodynamik betrifft. Im vergangenen Winter haben wir die Auspuffposition im Vergleich zu 2011 komplett verändert und es war vielleicht ein bisschen gemutmaßt, wenn wir etwas am Auto gefunden haben", so Alonso.

In diesem Winter sei aber alles ein wenig normaler, was der Scuderia entgegenkommen könnte. Schließlich sollte das Feld so ein wenig enger zusammenrücken: "Wir können schneller oder langsamer als die anderen sein. Aber wir können nicht 1,5 oder zwei Sekunden hinter der Spitze sein, das war schon ein Rekord, den wir da im letzten Jahr hatten. Es ist vielleicht unmöglich, schlechter zu sein, als vergangene Saison, deswegen bin ich zuversichtlich."

Falsche Windkanaldaten schuld

Probleme anderer Art versucht Ferrari aber gerade zu umgehen. Da der hauseigene Windkanal derzeit umgebaut wird, testen die Roten ihren neuen Boliden im ehemaligen Toyota-Windtunnel in Köln. Abweichungen zwischen den Werten im Windkanal in Maranello und auf der Strecke hatten in der Vergangenheit immer wieder dazu geführt, dass Neuentwicklungen nicht den erwarteten Effekt brachten, wie sich auch zu Beginn der Saison 2012 gezeigt hatte.

Da diese Sorge nun ausgemerzt wird, sollten die Ergebnisse auch wieder stimmen, glaubt Alonso: "Die Entscheidung nach Köln zu gehen sollte uns helfen, wieder Konstanz in die Resultate zu bringen", so der 31-Jährige. "Ein Formel-1-Team ist extrem komplex. Aerodynamik ist eine der Hauptangelegenheiten und unser Windkanal hat uns letzte Saison einige Schwierigkeiten bereitet."

Was dabei herauskommt, wenn der Windtunnel falsche Daten ausspuckt, das hat Alonso bei den Auftaktrennen spüren müssen: "Wir hatten einen Frontflügel, der uns im Tunnel zwei Zehntel versprochen hat. Als wir ihn dann an die Strecke gebracht haben, war er sogar langsamer als der Flügel zuvor." Dies sei laut dem Vizeweltmeister aber nicht nur einmal vorgekommen. "Deswegen waren wir in den letzten paar Saisons immer ein wenig hintendran. Aber 2013 hoffen wir diejenigen zu sein, die die Innovationen bringen. Dazu brauchen wir aber eine gute Übereinstimmung zwischen dem Windkanal und dem, was auf der Strecke passiert."

Alonso vertraut auf sein Team

Neben dem neuen Windtunnel setzt Alonso sein volles Vertrauen auch in die Neuzugänge im Team. So konnte die Scuderia beispielsweise mit Mercedes-Mann Loic Bigois und Martin Bester namhafte Verstärkungen für die Aerodynamikabteilung gewinnen. "Ich habe totales Vertrauen in unsere Techniker und in die Neuankömmlinge im Team, und auch totales Vertrauen in die Verantwortlichen", gibt sich der Doppelweltmeister entspannt.

Mehr könnten er und Felipe Massa eh nicht tun: "Felipe und ich müssen uns auf das Fahren konzentrieren. Wir sind sicher, dass alles besser wird, aber wir müssen nun abwarten, was für Resultate am Ende herausspringen. Bis Australien vergeht noch eine Menge Zeit." Um genau zu sein sind es noch 56 Tage und ein paar Stunden, bis die Ampel in der Boxengasse zum ersten Mal für das Freie Training erlischt, und das Ferrari-Team beweisen kann, dass es seinen Ankündigungen auch Resultate folgen lässt.

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