Flavio Briatore spricht von einem "sehr merkwürdigen" Unfall und einem Lenkungsproblem, hält einen Stromschlag aber für unwahrscheinlich
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Die gesamte Formel-1-Welt debattiert über den Unfall Fernando Alonsos bei den Wintertestfahrten in Barcelona - jetzt mischt sich auch Intimus Flavio Briatore ein. Der in Ungnade gefallene Ex-Teamchef und Management-Berater des Spaniers hat das ominöse Video des Crashs von Kumpel Bernie Ecclestone erhalten und wundert sich im Gespräch mit 'Sky Sports 24' über die McLaren-Erklärung: "Der Wind ist nicht stark. Das ist also nicht so dramatisch. Der Unfall selbst war sehr merkwürdig."
Briatore bringt ein "Lenkungsproblem" als Erklärung ins Spiel, von einem Fahrfehler will er nicht sprechen. Am Krisenmanagement des Teams lässt er kein gutes Haar und holt zum Seitenhieb auf den ungeliebten Patron in Woking aus: "Von McLaren gab es keine Informationen, Ron Dennis hat die Situation nicht aufgeklärt. Hoffentlich holt er das noch nach", stichelt der Italiener. Allerdings glaubt auch Briatore nicht an die Theorie eines Stromschlags, die nach wie vor durch die Medien geistert.
Die Symptome, die Alonso nach dem Vorfall zeigte, erklärt er sich anders: "Der Winkel, mit dem das Auto einschlug, könnte für Fernando ungünstig gewesen sein. Der Aufprall war hart", meint Briatore, laut dem Alonsos Amnesie nur "zwei oder drei Tage" anhielt. Dass sein Schützling sich für einen 15-jährigen Kartfahrer gehalten hätte, wie von Boulevardmedien behauptet, sei "Unfug". Außerdem sei ein Sicherheitsschalter am MP4-30 umgelegt gewesen, der einen Stromschlag verhindert.
Briatore vertraut den Medizinern, die nach Zeichen für das Einwirken von Elektrizität auf den Körper suchten und gesundheitliche Ursachen für den Crash abklärten: "Es wurden alle möglichen Tests gemacht und jeder fiel negativ aus. Sie wollten sogar herausfinden, ob Fernando selbst ein Problem hat: ein Herzproblem, einen kleinen Schlaganfall, ein Blutgerinsel - weil das jedem Sportler passieren kann."
Für Briatore ist die Sache - zumindest was den medizinischen Krimi angeht - vom Tisch: "Wäre da etwas gewesen, dann hätten die Ärzte es nach tagelanger Diskussion mit den besten Spezialisten in Europa entdeckt." Weniger Vertrauen hat er in den Automobil-Weltverband FIA, der den Unfall - angeblich auf den ausdrücklichen Wunsch McLarens hin - untersucht. Nicht nur zwischen den Zeilen strotzt der Kommentar vor Hohn: "Wir wissen, dass das dem Seelenfrieden aller Beteiligten dient", ätzt Briatore.