Am dritten Vormittag in Barcelona herrscht Hochbetrieb: Viele Teams absolvieren Rennsimulationen - Alonso im Ferrari am schnellsten, Sutil beim Comeback stark
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Die Testwoche in Barcelona geht noch bis zum morgigen Freitag, aber die Teams geben dennoch schon heute Gas, als gäbe es kein Morgen. Grund ist die Wettervorhersage: Der Donnerstag bringt noch einmal Sonne, am Freitag soll Regen aufziehen und eine vernünftige Testarbeit somit nicht zulassen. Die meisten Teams haben daher schon am Vormittag mit ihren Simulationen eines Rennwochenendes begonnen. Konseqeunz: Das Tempo war bereits vor der Mittagspause sehr hoch.
Im simulierten Qualifying zeigten viele Piloten mit wenig Benzin und frischen weichen Pneus das Potenzial ihrer Fahrzeuge auf. Führend in dieser Disziplin war am Donnerstagvormittag Fernando Alonso. Der Spanier umrundete den Circuit de Catalunya mit dem neuen Ferrari F138 in 1:21.875 Minuten. Der spanische Nationalheld (Fanplakat auf den Tribünen: "Red Bull verleiht Flügel, aber keine Eier") war somit nur einen Hauch langsamer als McLaren-Mann Sergio Perez (1:21.848) am Mittwoch.
Alonso unternahm mehr als nur die drei simulierten Durchgänge eines Qualifyings (Q1 bis Q3). Der Spanier ließ insgesamt sechs frische Sätze der weichen Mischung aufziehen, um eine noch bessere Zeit zu erzielen. Alle Versuche endeten nach nur einer schnellen Runde, denn die Pneus lassen schon im zweiten Umlauf um rund eine Sekunde nach. Bei den immer noch recht kühlen Temperaturen von rund 13 Grad Celsius haben alle Teams Probleme mit Graining.
Auch Nico Hülkenberg (Sauber/1:22.160) und Romain Grosjean (Lotus/1:22.188) auf den Plätzen zwei und drei haben ihre Qualifyingruns bereits hinter sich. Pastor Maldonado (5./Williams/1:22.675) war mit über 70 Runden am Vormittag der unangefochtene Dauerrenner im Feld. Adrian Sutil präsentiert sich bei seinem Comeback bislang stark. Der Gräfelfinger, der nach 452 Tagen erstmals wieder in einem Formel-1-Auto sitzt, fuhr im Force India in 1:22.877 Minuten auf Rang sieben.
Sutil hatte keine Anlaufschwierigkeiten. Bei einigen Installationsrunden zu Beginn des Testtages wurden kleine Anpassungen unter anderem an der Pedalerie vorgenommen, anschließend spulte der Deutsche sein Programm ab, als wäre er nie weg gewesen. Seine beste Runde - erzielt auf der weichen Mischung - war um über eine Sekunde schneller als die persönliche Bestmarke von Paul di Resta am Freitag. Sportlich ist Sutil offenbar voll auf der Höhe.
Zwei der Topteams haben sich am heutigen Tag bislang noch zurückgehalten. Nico Rosberg (Mercedes) absolvierte bislang nur 24 Runden. Der W04 stand aus unbekannten Gründen lange Zeit in der Box. Immerhin war der Deutsche schnell. Rosberg erzielte seine Bestmarke von 1:22.627 Minuten auf der Medium-Reifenmischung. Da könnte am Nachmittag ebenso noch eine deutliche Steiergung folgen wie bei McLaren.
Bei Jenson Button lief es am Morgen nicht rund. Auch der MP4-28 verbrachte mehr Zeit an der Box als auf der Strecke. Der Ex-Champion brachte es bislang auf 23 Umläufe. Seine persönliche Bestzeit (1:22.840 Minuten) erzielte Button auf den harten Pirellis. Eine Simulation des Qualifyings steht bei McLaren noch aus. Red Bull wird auch noch zulegen. Mark Webber (8./1:23.024) hielt sich bisher sehr zurück. Hinter Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne (9./1:23.983) liegen Max Chilton (Marussia) und Giedo van der Garde (Caterham) mit äußerst großem Rückstand auf den letzten Plätzen.