Alonso & Piquet: Spa stellt uns Fahrer vor immense Herausforderungen

, 06.09.2008

Tag 1 in Spa für Fernando Alonso und Nelson Piquet. Im Interview schildern sie ihre Eindrücke.

Fernando, Du warst am Freitagnachmittag bei schwierigen äußeren Bedingungen der schnellste Pilot. Wie froh bist Du?

Fernando Alonso "Es ist natürlich immer schön, wenn der eigene Name auf dem Zeitenmonitor ganz oben steht. Aber wir sollten nicht vergessen: Das war erst Tag eins, und jedes Team verfolgt in den Freien Trainings ganz eigene Pläne und Programe. Das Ergebnis ist also nicht sehr aussageträchtig. Dennoch motiviert die Bestzeit natürlich das ganze Team."

Woran habt Ihr gearbeitet?

Fernando Alonso "Wir haben viele interessante Neuheiten ausprobiert. Einige funktionierten sehr gut, andere weniger - jetzt müssen wir die gesammelten Erkenntnisse sorgsam analysieren, daraus die richtigen Rückschlüsse ziehen und sicherstellen, dass wir am Samstag über einen gut ausbalancierten Renault R28 verfügen. Die Strecke hier in Spa genießt den Ruf, den Unterschied zwischen den einzelnen Rennwagen besonders deutlich hervorzukehren."

Nelson Piquet "Ganz offen gesagt: Ich hätte am Freitag sehr gerne mehr Runden mit meinem Renault R28 gedreht, denn ich fühle mich im Wagen noch nicht 100-prozentig wohl. Auch ich werde den Abend gemeinsam mit meinen Ingenieuren für ausführliches Daten-Studium nutzen und zusehen, noch Verbesserungen zu finden."

Wie lauten Eure Erwartungen für den Rest des GP-Belgien-Wochenendes?

FA "Ich denke, dass sich die Ausgangssituation für uns nicht sehr verändert hat. Bei einigen Grands Prix kämpfen wir um Rang zehn, bei anderen sind wir deutlich konkurrenzfähiger. Der Ausgang des Freitags stimmt mich zuversichtlich, dass wir hier in Spa mehr erreichen können. Rang fünf im Rennen scheint aus meiner Sicht greifbar, nur die beiden McLaren und Ferrari bleiben für uns unangreifbar. Aber das Ergebnis der Nachmittags-Sitzung sollte uns nicht blenden. Wir müssen hochkonzentriert bleiben."

NP "Mein erstes Ziel: Im dritten Freien Training am Samstagmorgen eine gute Balance für das Auto herausarbeiten. Dann würde ich gerne den Sprung in das Top-10-Qualifying schaffen. Wenn uns dies gelingt, dann liegen WM-Punkte in Reichweite."

Fernando, warum warst Du im zweiten Training mit wenig Benzin an Bord und daher mit einem besonders leichten Auto unterwegs?

FA "Dies gehörte zu unserem Testprogramm. Freitags wollen eigentlich alle Teams wisse, wie sich das Auto in puncto Reifenverschleiß über eine längere Distanz entwickelt. Während einige nur im Hinblick auf das Rennen arbeiten, stellen manche aber auch eine Qualifying-Simulation an."

Wie groß ist in Spa die Rolle des Fahrers - bedeutender als auf anderen Strecken?

FA Auf jeden Fall. Das Rennen auf dem neuen Stadtkurs in Valencia ließ sich auf zwei Qualitäten beschränken: so spätes Bremsen vor der Kurve und so frühes Beschleunigen aus der Kurve wie möglich. Der Ardennen-Kurs stellt uns Piloten vor deutlich größere Herausforderungen. Hier zählt die gewählte Linie, wie intensiv du die Randsteine mit einbeziehst, wann du schaltest - wir Fahrer besitzen einen viel größeren Einfluss auf die Rundenzeit."

Was besagt Eure Wetterprognose: Wird es das ganze Wochenende regnerisch bleiben?

NP "Meines Wissens nicht. Für den Samstag besagt die Vorhersage eine 50-prozentige Regenwahrscheinlichkeit. Und ein Qualifying in Spa auf nasser Strecke ist eine ganz spezielle Herausforderung - alleine schon wegen der glatten Kerbs und den ebenfalls rutschigen weißen Linien auf der Straße. Unter diesen Bedingungen stehen wir immens unter Streß, denn wir dürfen uns nicht den kleinsten Fehler erlauben. Am Sonntag sinkt die Chance auf Niederschläge auf nur noch 20 Prozent. Es bleibt also voraussichtlich trocken."

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