Die Anzeichen für eine mögliche Rückkehr von Kimi Räikkönen verdichten sich: Wie würde Platzhirsch Fernando Alonso mit diesem Szenario umgehen?
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Nachdem der Red-Bull-Platz 2014 an der Seite von Sebastian Vettel nun fest an Deniel Ricciardo vergeben ist, bleibt Kimi Räikkönen die Königsfigur auf dem aktuellen Transfermarkt. Der Finne bekennt sich bislang zu gar nichts - nicht zu seinem Team Lotus, nicht zu einem möglichen Ferrari-Engagement, nicht einmal grundsätzlich zu einer Fortsetzung seiner Formel-1-Karriere. Kimi schweigt. "Ihr könnt fragen soviel ihr wollt", sagt er. Ein Vertrag sei nicht unterzeichnet, es gebe nichts zu sagen.
Bei Ferrari ist derzeit Feuer unter dem Dach. Nachdem die Windschattenspiele im Qualifying am Samstag in Monza die Plätze vier (Massa) und fünf (Alonso) zum Ergebnis hatten, ging Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo mit versteinerter Miene durch die Box. Bei den Roten herrscht Frust. Nicht nur beim großen Boss, sondern auch beim Starpiloten Fernando Alonso, der seine Mannschaft im Funk als "Idioten" bezeichnete, aber später das Wort "Genies" daraus machte.
Di Montezemolo hat angekündigt, dass man in den Tagen nach dem Heimspiel in Monza über die künftige Cockpitbesetzung beraten und entscheiden werde. Felipe Massa sei nach wie vor ein Kandidat, so der Italiener. "Wir können auch jemand anderes auswählen. Wir haben verschiedene Namen zur Auswahl", erklärt der Ferrari-Präsident. Eine Rückkehr von Kimi Räikkönen, der den Roten 2007 letztmals Weltmeisterehren bescherte, schließt er nicht aus.
"Ich nehme an, Fernando sagt, dass er unglücklich sei dort", wird Formel-1-Boss Bernie Ecclestone von 'Sky Sport F1' zitiert. Mit seinem typischen Humor fügt der Brite hinzu: "Also hat Kimi wohl eine Chance, wenn Alonos zu Marussia oder Caterham oder so wechselt. Sonst sehe ich keine Möglichkeit." Der Spanier will bleiben. Er hat sich am Donnerstag noch einmal nachhaltig zu seinem Arbeitgeber bekannt. Die Gerüchte um eine einjährige Auszeit des zweimaligen Champions reißen jedoch nicht ab.
Alonso hat einen gültigen Vertrag. Den hatte Räikkönen bei Ferrari jedoch auch einmal. Was war der Wert? Eine hohe Abfindung für den Finnen - mehr nicht. "Fernando ist die Nummer eins, einen anderen sehe ich nicht. Es sei denn man spricht von Vettel oder Hamilton. Diese drei sind die Leitwölfe in der Formel 1", kann sich Ex-Formel-1-Teamchef Flavio Briatore in der 'Gazzetta dello Sport' eine Konstellation Alonso/Räikkönen vorstellen. Der "Iceman" müsste sich in diesem Fall eben als Nummer zwei anstellen.
"Fernando hätte mit keinem an seiner Seite ein Problem. Er braucht nur einen Fahrer, der mit ihm gemeinsam an der Entwicklung des Autos arbeitet", meint Briatore, der noch immer im Management des Spaniers arbeitet. "So wie es einst Lauda geschafft hat, ein Team zu bilden, wie es Schumacher vorgemacht hat, eine Mannschaft zu formen, müsste es auch Alonso hinkriegen, aus dem italienischen Haufen eine Einheit zu schaffen", sagt Ex-Ferrari-Pilot Gerhard Berger in der 'Kleinen Zeitung'.