Alonso weiterhin in Form: Bestzeit im Abschlusstraining

, 01.09.2012

Sonnenschein in den Ardennen: Ferrari auch mit Felipe Massa im Spitzenfeld, Kimi Räikkönen erwartet schnell, aber hat Sebastian Vettel wirklich schon alles gezeigt?

Nachdem der gestrige Trainingstag völlig ins Wasser gefallen ist, war die heutige dritte Session der erste echte Gradmesser in Spa-Francorchamps. Im Abschlusstraining vor dem Qualifying zum Grand Prix von Belgien sicherte sich Fernando Alonso (Ferrari) die Bestzeit und bestätigte damit, dass er seine Topform aus der ersten Saisonhälfte die Sommerpause hindurch konserviert hat.

Alonso wurde im schnellsten seiner nur 18 Versuche in 1:48.542 Minuten gestoppt und war damit um 0,141 Sekunden schneller als Geheimfavorit Kimi Räikkönen (Lotus), der mit 47,7 Sekunden im Mittelsektor die Nummer eins war - 0,6 Sekunden (!) vor Alonso. Aber wie diese Zeiten zu bewerten sind, ist noch nicht entschlüsselt: "Man darf nicht vergessen, dass der Gewichtsanteil eine Rolle spielt - wobei ich nicht glaube, dass die Ferraris superleicht waren", analysiert Experte Marc Surer.

Alguersuari hat Sauber auf der Rechnung

Sehr konkurrenzfähig präsentierte sich das Sauber-Team, das möglicherweise verstärkt auf das Qualifying hingearbeitet hat, weil das vor der Sommerpause eine der großen Schwächen war. "Die Saubers sehen wirklich gut aus", meint Pirelli-Testfahrer Jaime Alguersuari. "Ich gehe davon aus, dass wir die in Q3 sehen werden." Im dritten Freien Training sicherte sich das Duo mit je drei Zehntelsekunden Rückstand die Plätze drei (Sergio Perez) und vier (Kamui Kobayashi).

Damit landeten sie noch vor Jenson Button (McLaren), der lange mit seiner Balance unzufrieden war und erst in den Schlussminuten bis auf eine halbe Sekunde an die Spitze herankam. Teamkollege Lewis Hamilton (12.) fehlte sogar etwas mehr als eine Sekunde. Doch ob McLaren schon alles gezeigt hat oder ob einfach mehr Benzin im Tank war als bei der Konkurrenz, ist unklar. Generell hatte man den Eindruck, dass nicht alle ihre Karten aufgedeckt haben.

Denn wegen des Totalausfalls der beiden verregneten Freitagstrainings musste das komplette Testprogramm für das Wochenende in 60 Minuten komprimiert werden, was dazu führte, dass einige auf die sonst übliche Qualifying-Simulation verzichteten. Besonders hart traf es Nico Rosberg: Der Mercedes-Fahrer rollte schon nach zwölf Minuten mit Verdacht auf Elektronikdefekt aus und geht somit völlig unvorbereitet ins Zeitfahren am Nachmittag.

Red Bull kompensiert schlechten Topspeed

Zumindest etwas besser lief es bei Red Bull: Mit dem wahrscheinlich flachsten Flügel im gesamten Starterfeld - Red Bull hatte bisher in dieser Saison meistens den schlechtesten Topspeed - wurde Mark Webber (+0,622) Siebter und Sebastian Vettel (+0,750) Neunter. Letzterer war eine mögliche Zeitenverbesserung mit einem Fahrfehler in der Bus-Stop-Schikane weg, in der er schon davor einmal neben der Strecke gewesen war.

Auffallend im Vorderfeld: Felipe Massas Aufwärtstrend hält an, denn der Brasilianer sicherte sich eine halbe Sekunde hinter seinem Teamkollegen den sechsten Platz. Das beweist, dass auch der Ferrari besser geworden ist. Michael Schumacher belegte im Mercedes Rang 13. Ermutigend aus deutscher Sicht: Die Updates bei Marussia scheinen zu wirken, brachten Timo Glock den 20. Platz - unmittelbar hinter Teamkollege Charles Pic. Nach vorne fehlen aber immer noch vier Sekunden.

Einen Favoriten für das Qualifying, in dem es ebenfalls trocken bleiben soll, auszumachen, ist derzeit unmöglich. Zwar darf man Alonso und Räikkönen durchaus zutrauen, auch am Nachmittag schnell zu sein, aber Red Bull und McLaren sind jederzeit für eine Steigerung gut. Selbst Sauber sollte mindestens dazu in der Lage sein, ins dritte Qualifying einzuziehen. Jubilar Schumacher braucht hingegen eine Extraleistung, um sich einen Spitzenplatz zu sichern.

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