Alonso wird Red Bull näher kommen: Mehr Luft nach oben

, 21.12.2011

Fernando Alonso hat der Optimismus gepackt, weil er denkt, dass Ferrari mehr Potenzial für Zugewinne hat als Red Bull.

Wenn man Fernando Alonso zwei Dinge nicht nachsagen kann, dann sind das mangelndes Selbstvertrauen und keine Hingabe für seinen Arbeitgeber Ferrari. Der Spanier weiß, was er kann und die Scuderia zählt für ihn zum Besten, was es gibt. Dementsprechend zuversichtlich gibt sich der zweifache Weltmeister im Winter auch immer, wenn es daran geht, die Vorbereitungen für das nächste Jahr zu treffen.

"Das ist die Zeit, wenn man immer optimistisch ist, aber man muss dann auf den Start der Saison warten, um zu sehen, wo wir wirklich stehen. Es stimmt, dass es in den vergangenen Tagen ein gutes Gefühl in Maranello gab und es liegt Zuversicht in der Luft", sagte Alonso bei einem Sponsorentermin am Montag, bei dem er sich als Weiser aus dem Morgenland verkleidet hatte - am Tag zuvor war er in Maranello noch als Weihnachtsmann für die Familien der Ferrari-Angestellten aufgetreten.

Andere Philosophie

Dem Spanier ist es vor allem wichtig, den Geschmack des Sieges wieder kosten zu können, denn das ist für ihn mittlerweile doch länger her, als es ihm lieb ist. "Vorigen Frühling haben wir wichtige Änderungen an der Struktur der Technik-Abteilung des Teams vorgenommen und jetzt haben wir eine neue Herangehensweise beim Design des Autos, eine weniger konservative. Die Philosophie hinter dem Auto für 2012 ist sehr anders als 2011, vor allem in Schlüsselbereichen wie Aufhängung und Aerodynamik", erklärte er.

Dass Ferrari Druck hat, war Alonso mehr als bewusst, wobei er bei der Scuderia den größten Druck überhaupt ausmachte, weil das italienische Team einfach so viel Bedeutung hat. "Wir wissen, dass Ferrari die Bürde tragen muss, dass Siege von uns erwartet werden und wenn das nicht passiert, dann widmen die Zeitungen im Winter Seite um Seite dem Für und Wider, wie sich Dinge ändern können. Den Anderen bleiben bei der Medien-Berichterstattung nur die Krumen übrig. Das ist eine der Sachen, die Ferrari anders als alle anderen Teams machen", sagte er.

Zeit für ein Päuschen

Auf der anderen Seite sah er zu Weihnachten auch die Zeit gekommen, um es für ein paar Wochen etwas ruhiger angehen zu lassen. Alonso hatte sich zuletzt ja intensiv mit dem neuen Auto beschäftigt und auch mehrere Tage im Simulator verbracht. "Jetzt ist es Zeit, die Batterien aufzuladen und für nächste Saison 100 Prozent bereit zu sein. Ich erwarte, es wird ein viel ausgeglichenerer Kampf als jener, der gerade hinter uns liegt. Red Bull wird immer noch sehr stark sein, aber ich denke, sie werden weniger Raum für Verbesserungen haben als wir, da wir dieses Jahr so weit zurück lagen", meinte Alonso. Ihm war aber auch klar, dass das Verbot des angeblasenen Diffusors und die weitere Verschärfung bei der Kontrolle der Steifheit der Vorderflügel nicht so viel Einfluss haben werden. "Es ist egal, welche Regeln sie sich ausdenken, denn die Ingenieure sind schlauer."

Eine Auszeichnung durfte Alonso am Montag auch noch einstreichen. Die amtsfreie Stadt Madrid verlieh ihm den internationalen Preis für Sport. Dass Sebastian Vettel kürzlich von den Teamchefs in einer Autosport-Umfrage zum besten Fahrer des Jahres gewählt wurde, störte den Spanier nicht. "Der erste Platz gehört natürlich dem Champion, denn er war der Beste. Was die Anderen betrifft, so hatten einige von uns eine gute Saison und es ist aufgrund der verschiedenen Autos schwierig, dem einen Wert beizumessen", sagte Alonso. "Die Formel 1 bewegt sich in Zyklen. Sebastian gewann die letzten zwei Titel, ich habe zwei gewonnen, aber wir werden in zehn Jahren dann sehen, wer die meisten hat. Er hatte Glück, so bald ein konkurrenzfähiges Auto zu haben, aber ich würde mit niemandem tauschen wollen. Ich bin bei dem Team, bei dem ich sein will."

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