Der viermalige Formel-1-Weltmeister Alain Prost plaudert aus dem Nähkästchen und erinnert an eine durchzechte Nacht mit Totalschaden in der Hotellobby
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Das Rennen hat er zwar gewonnen, nicht aber den Titel: Beim Formel-1-Saisonfinale 1984 zog Alain Prost denkbar knapp den Kürzeren. Nach dem Großen Preis von Portugal in Estoril, den Niki Lauda als Zweiter hinter Prost beendet hatte, stand der Österreicher mit 72:71,5 Punkten als neuer Formel-1-Weltmeister fest. Und der WM-Zweite Prost ging erstmal auf Kneipentour. Bis in die Morgenstunden.
"Die Nacht, nachdem Niki den Titel gewonnen hatte, war ziemlich denkwürdig", sagt er fast 20 Jahre danach im Gespräch mit 'F1 Racing'. "Ich erinnere mich an Elio de Angelis. Es war fünf Uhr früh und wir hatten ziemlich einen im Tee. Er bat mich darum, ihn zurück zu seinem Hotel zu bringen." Und Prost kam dieser Bitte gern nach. Er fuhr seinen italienischen Formel-1-Rivalen kurzerhand selbst.
Was dann geschah, klingt so gar nicht nach dem sonst so kontrolliert wirkenden "Professor", wie Prost bereits zu seiner aktiven Zeit genannt wurde. Er berichtet: "Ich hielt vor seinem Hotel an. Da fragte er mich: 'Warum bringst du mich nicht noch etwas näher an die Türe ran?' Ich antwortete: 'Du willst näher hin? Okay.' Ich schaltete in den Rückwärtsgang und dann in den ersten Gang", sagt Prost.
"Vor uns war eine große Glastüre. Wir fuhren mitten hindurch und hinein in die Lobby. Ich sagte: 'So, jetzt kannst du nach dem Schlüssel für dein Zimmer fragen.' Danach musste ich mit einem Taxi zurück in mein Hotel fahren, weil mein Auto ja noch immer im anderen Hotel festhing", meint der Franzose. Und das Ende vom Lied? Prost: "Marlboro war sehr nett. Sie haben sich um den Schaden gekümmert..."