Amerikanischer Hoffnungsträger: Haas präsentiert den VF-17

, 26.02.2017

Als vorletztes Team hat Haas sein Auto für die Formel-1-Saison 2017 vorgestellt: Kann das US-Team mit dem VF-17 konstant in die Punkte fahren?

18 Stunden vor dem Beginn der ersten Wintertests der Formel 1 in Barcelona hat auch Haas die Hüllen fallen lassen. Am Sonntag präsentierte das Team den VF-17, mit dem Romain Grosjean und Kevin Magnussen in der zweiten Formel-1-Saison des US-Teams um Erfolge kämpfen wollen. Beim Blick auf das neue Auto fällt zunächst eine veränderte Lackierung auf. Die im vergangenen Jahr in weiß lackierten Flächen präsentieren sich nun in hellem Grau.

Darüber hinaus zeigt auch der VF-17 die typischen Design-Elemente des Jahrgangs 2017 der Formel 1. Unter der "Stummelnase" ist der Frontflügel weit hinten aufgehängt, die Seitenkästen sind stark eingezogen, und auf der Motorabdeckung prangt eine Heckflosse, die sich im oberen Bereich weit bis in Richtung Heckflügel zieht. Auch das Chassis des neuen Haas zeigt im hinteren Bereich eine ausgeprägt Colaflaschen-Form.

"Ich glaube, die Pedalbox ist die gleiche, aber der komplette Rest hat sich vom Vorjahr stark verändert", betont Teamchef Günther Steiner. "Man versucht immer, ein schnelleres Auto zu bauen - was normalerweise ein leichteres Auto ist. Jetzt können wir mehr Ballast verteilen und eine bessere Gewichtsverteilung hinbekommen", erklärt er die Vorzüge des VF-17. "Die Aerodynamik ist komplett neu, genau wie die Reifen, von daher mussten wir uns daran anpassen."

Lernen aus der ersten Saison

Haas setzte auch bei seinem zweiten Formel-1-Auto auf die im Vorjahr gewählte Strategie und kaufte so viele Komponenten wie erlaubt bei externen Partnern ein. So kommt nicht nur die Antriebseinheit, sondern auch die Kraftübertragung von Ferrari, beim Chassis greifen die US-Amerikaner auf die Expertise des italienischen Erfolgsproduzenten Dallara zurück.

Bei der Farbgestaltung hat man sich wieder am Design von Haas Automation orientiert, diesmal aber mehr Grau als Weiß untergebracht. "Ästhetisch besitzt das Auto einen aggressiveren Look. Es ist leichter und aerodynamisch effizienter", sagt Steiner weiter. "Alles was wir von unserem ersten Auto gelernt haben, wurde bei unserem neuen Fahrzeug angewendet."

Für Teamgründer Gene Haas war die erste Saison in der Formel 1 ein voller Erfolg. Er bereut den Einstieg in die Serie noch nicht und betont weiterhin, dass das Team eine gute Strategie ist, um auf sein Hauptgeschäft hinzuweisen: "In der Formel 1 zu sein, bringt ein neues Level an Glaubwürdigkeit, den man über normale Werbung nicht erzielen würde", sagt der Amerikaner. "Leute wollen etwas sehen, bevor sie es glauben."

Marketingprodukt Formel-1-Team

"Größer, besser, schneller, leichter - danach streben wir in der Maschinenindustrie, und danach streben wir auch im Motorsport", so Haas weiter. "Leute sehen, was wir in der Formel 1 erreichen können, und Leute glauben, dass Haas Automation Werkzeugmaschinen der Extraklasse produzieren kann."

Das Hauptziel für Haas in der zweiten Saison muss größere Konstanz sein. Zwar legte das Team 2016 mit Platz acht in der Konstrukteurswertung und 29 WM-Punkten (alle gewonnen von Grosjean) ein mehr als achtbares Debüt hin, allerdings waren die Leistungen sehr schwankend. So fuhr das Team nur bei fünf der 21 Rennen in die Punkteränge.

Nach seiner mehr als soliden Vorstellung im Vorjahr ist Grosjean als klare Nummer eins im Team gesetzt. Anstelle des glücklosen Esteban Gutierrez ist nun Kevin Magnussen sein Teamkollege. Der Däne hofft, dass seine Formel-1-Karriere bei Haas richtig in Schwung kommt, nachdem er sich bei seinen vorherigen Stationen McLaren und Renault nicht durchgesetzt hat.

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