Amis klopfen wieder an: Haas will 2015 kommen

, 16.01.2014

Die amerikanische Mannschaft Haas Racing Development (HRD) plant den Einstieg in die Formel 1: Günther Steiner als Manager des neuen Programms

Der Automobil-Weltverband FIA hat für die Formel-1-Saison 2015 einen neuen Startplatz ausgeschrieben. Wie Bernie Ecclestone unlängst erklärte, gibt es zwei ernsthafte Bewerber um die Lizenz in der Königsklasse. Wie 'Motorsport-Total.com' bereits berichtete, handelt es sich bei einem Bewerber um ein amerikanisches Team. Nun gibt es weitere Details: Gene Haas will mit dem neuen Team Haas Racing Development gegen Ferrari, Red Bull, Mercedes und Co. antreten.

Der Aufbau von Strukturen und die Vorbereitung eines entsprechenden Engagements liegt in Händen von Günther Steiner. Der Südtiroler ist in der Formel 1 kein Unbekannter. Steiner war unter anderem Technischer Direktor bei Jaguar und bei Red Bull. Seit einigen Jahren ist der Techniker in den USA zu Hause. Mittlerweile hat sich Steiner in der Nähe der NASCAR-Hochburg Charlotte ein Unternehmen aufgebaut, das unter anderem Karbonteile für den Motorsport fertigt.

"Haas Racing Development hat sich um eine Lizenz beworben. Mehr können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht sagen", sagt Steiner auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. Die FIA hatte potenzielle Interessenten für einen Formel-1-Startplatz im Dezember aufgefordert, entsprechende Bewerbungen einzureichen. Haas reagierte sofort. In einem ersten Schritt bekam man gegen Zahlung von 5.000 US-Dollar die entsprechenden Unterlagen. Nun befindet man sich in Phase zwei.

Erstes Basisauto soll Dallara bauen

Mit der Überweisung von weiteren 150.000 US-Dollar stellte der potenzielle Neueinsteiger sein ernsthaftes Interesse unter Beweis. Man muss der FIA nun darlegen, dass man die nötigen Strukturen und Finanzen für einen Start in der Formel 1 hat. Unter anderem ist eine Bankgarantie in Höhe von 20 Millionen US-Dollar vorzulegen. Die FIA schickt Wirtschaftsprüfer an den Teamstandort, um in die Bücher zu schauen und die technischen sowie sportlichen Möglichkeiten unter die Lupe zu nehmen.

"Die FIA befindet sich noch im Entscheidungsprozess. Es fehlt noch ein Schritt, bevor die gewünschte Lizenz vergeben wird", sagt Steiner. Der Italiener hofft jedoch, dass Initiator Gene Haas letztlich den Zuschlag bekommen wird. Technisch hat die Mannschaft ein gutes Konzept überlegt. Das erste Auto soll von Dallara in Italien gebaut werden. Die weiteren Entwicklungen sollen anschließend im Haas-eigenen Windshear-Windkanal und auf den umfangreichen Prüfständen stattfinden, die dem Unternehmer (CNC-Maschinen-Hersteller) ohnehin gehören.

Das neue Team HRD soll vollkommen unabhängig von Haas' NASCAR-Mannschaft Stewart-Haas-Racing betrieben werden. Für das Formel-1-Projekt baut Haas eine neue Halle in Kannapolis (wenige Kilometer nördlich von Charlotte), Steiner erweitert die Kapazitäten seines eigenen Unternehmens. Als Motorenpartner wäre Ferrari denkbar. Steiner unterhält gute Beziehungen zu seinen Landsleuten. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo träumt seit Jahren von einem "US-Ferrari" in der Formel 1, den er somit ansatzweise bekommen könnte.

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