Anderson: Muss Red Bull umbauen?

, 30.01.2014

Ex-Technikchef Gary Anderson hört, dass Red Bull nicht ganz unschuldig an den Problemen ist und glaubt, dass die Truppe vor einem schwierigen Umbau steht

Renault und Red Bull sind die Sorgenkinder bislang in der ersten Testwoche in Jerez. Der französische Automobilhersteller kämpft mit Problemen seiner Teams, die am gestrigen Tag nur 19 Runden abspulen konnten, von denen die meisten Caterham aufweisen konnte. Toro Rosso konnte hingegen gar nicht fahren, Red Bull blieb eher mit seinem qualmenden Auto im Gedächtnis als mit seinen mageren acht Runden.

Wer auf Besserung gehofft hatte, der sieht sich auch am dritten Tag getäuscht: Wieder einmal schlug die Defekthexe bei den Roten Bullen zu - und das sogar auf der allerersten Runde. Das bedeutet, dass der RB10 an den ersten zweieinhalb Tagen bislang gerade einmal elf Runden absolvieren konnte, während die Konkurrenz deutlichen Vorsprung in dieser Statistik aufweisen kann - allen voran Mercedes.

Renault hat indes ein Problem mit dem Energiespeicher gefunden, doch da gerade Red Bull von allen Renault-Teams die wenigsten Kilometer gefahren hat, meint Ex-Technikchef Gary Anderson, dass auch die Bullen mit ihrem Arbeitsgerät einen Anteil an der Misere haben. "Die Gerüchteküche besagt, dass Renault von der Installation der Kontrollelektronik bei Red Bull im 2014er Auto nicht gerade angetan ist", schreibt er bei 'Autosport'.

Diese zu ändern sei allerdings alles andere als einfach, weil alles so eng im Auto verbaut ist, dass einfach kein Platz mehr im RB10 ist. "Das bedeutet, sollte sich dies als Wurzel des Problems herausstellten, dann wird Red Bull das mit ziemlicher Sicherheit mit dem verfügbaren Platz in Ordnung bringen müssen", so der Ex-Jordan-Technikchef. Bis Bahrain sind noch gut drei Wochen Zeit, um das Auto für den zweiten Test zum Laufen zu bringen.

Zwar hätte man dann ein Drittel von der zur Verfügung stehenden Testzeit verloren, dennoch dürfe man vor allem eines nicht machen, rät der Brite: in Panik ausbrechen. "Man bekommt nur eine Chance, es rechtzeitig in den Griff zu bekommen. Der Schlüssel ist daher, das Problem zu erkennen, zu verstehen warum es auftritt und sich darauf zu konzentrieren, es zu lösen. Man kann es sich nicht leisten, nur einen halben Job zu machen."

Anderson ist davon überzeugt, dass Red Bull die Manpower und das Knowhow besitzt, um wieder Herr der Lage zu werden. Abschreiben sollte man das Team von Christian Horner daher nie - und auch im Lager der Bullen herrscht noch Zuversicht: "Es ist noch nichts verloren", sagt Motorsportkonsulent Helmut Marko zu 'Bild'. "2010 haben wir unser Auto zum ersten Test gar nicht fertig bekommen und sind am Ende Weltmeister geworden." Die Hoffnung lebt.

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Runde um Runde um Runde: Lewis Hamilton und Mercedes scheinen auf Kurs zu sein

Hamilton und Mercedes: "Wir sind ziemlich zufrieden"

Der W05 rennt und rennt und rennt: Über 274 Kilometer hat Lewis Hamilton mit dem neuen Mercedes-Silberpfeil am Donnerstag zurückgelegt. Der britische Rennfahrer hat damit die Tendenz der ersten …

Der RB10 kam heute nicht aus eigener Kraft an die Box zurück

Red-Bull-Fiasko: Auto raucht - Chefs auf der Rückreise

Die Rückschläge von Red Bull beim Wintertests der Formel 1 in Jerez nehmen immer dramatischer Formen an. Am dritten Tag in Folge bekam das Weltmeisterteam den neuen RB10 nicht ans Laufen. Nach …

Sabine Kehm wünscht sich Respekt für Schumacher und seine Familie

Managerin bestätigt: Schumacher in Aufwachphase

Die Spekulationen um die nahende Beendigung des künstlichen Komas bei Michael Schumacher hatten einen wahren Kern: Wie seine Managerin Sabine Kehm am Donnerstagnachmittag bestätigt, haben die …

Die Lotus-Nase sorgte bereits für viel Wirbel ohne je auf der Strecke gewesen zu sein

Whiting: Lotus-Nase "clever und legal"

Die Nasenparade hat in der Formel 1 viel Aufsehen erregt, doch den größten Zweifel gibt es bei einer, die in Jerez gar nicht da ist. Lotus präsentierte in der vergangenen Woche eine Variante, …

Marussia steht finanziell mit dem Rücken zur Wand - und hält sich wacker

Marussia bringt den MR03: Der Discounter-Turbo

Als letztes der elf Formel-1-Teams hat auch Marussia seinen neuen Boliden für die Saison 2014 der Öffentlichkeit präsentiert. Die britisch-russische Truppe reiste mit ihrem MR03 verspätet …

Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo