Andretti bekennt Farbe: "Man muss doch zu Hamilton halten"

, 14.08.2014

US-Legende Mario Andretti erklärt, warum er Lewis Hamilton im Mercedes-Titelduell die Daumen drückt und wieso er seinem Ex-Rivalen Niki Lauda so dankbar ist

Geht es nach der Papierform, dann ist die Saison 2014 ein Langweiler. Mercedes hat im Feld keine ernsthafte Konkurrenz, dominiert die Rennen nach Belieben - so wie einst Ferrari, als Michael Schumacher einen Titel nach dem anderen einfuhr und die Zuschauerzahlen in den Keller rasselten. Doch im Gegensatz zu damals gibt es dieses Jahr ein heißes Duell zwischen den Stallrivalen Nico Rosberg und Lewis Hamilton, das die Formel 1 elektrisiert.

Auch Formel-1-Legende Mario Andretti. Und der US-Amerikaner hat den Mann ausgemacht, dem der Grand-Prix-Sport die aktuelle Spannung zu verdanken hat: "Ich ziehe meinen Hut vor Niki Lauda, weil er der Teamorder eine Absage erteilt. Dadurch ist es interessant geblieben, ganz egal, ob Mercedes dominant ist oder nicht. Und die beiden Fahrer haben epischen Rennsport geboten."

Mitleid mit Hamilton

Dazu kommt, dass Rosberg und Hamilton, die nur durch elf WM-Punkte getrennt sind, zwei konträre Typen sind - auf der einen Seite der britische Instinktrennfahrer, der mit einem enormen Talent gesegnet ist, aber dem manchmal die Cleverness fehlt, und auf der anderen Seite der detailverliebte Technikfreak, der die letzten Hundertstel, die ihm auf der Strecke fehlen, mit seiner Abgezocktheit wettmacht.

Bislang war das Glück meist dem Deutschen hold, wodurch Hamilton für Andretti zum sentimentalen Favoriten mutierte. "Wie kann man nicht zu ihm halten?", wundert er sich gegenüber 'Formula1.com'. "Wenn etwas passiert, dann passiert es bei seinem Auto, und dennoch lässt er den Kopf nicht hängen. Man muss sich nur seine Leistungen anschauen: In Ungarn ist er aus der Box gestartet und ist großartig gefahren. Er hat nie aufgegeben."

Die Saison hätte für Hamilton "eine totale Katastrophe werden können, hätte er den Kopf hängen gelassen, aber er hat enormen Charakter bewiesen. Und wenn er die WM gewinnt, dann wäre das wirklich verdient", outet sich der 74-Jährige als Fan des Weltmeisters von 2008.

Andretti erwartet Thriller in Abu Dhabi

Er will Rosberg aber nicht unrecht tun: "Nico hat sich als sehr solider, würdiger Mitbewerber erwiesen. Er hat das Können, und er wäre auch ein würdiger Weltmeister, das steht außer Zweifel. Mercedes kann sich glücklich schätzen, dass sie zwei derartige Fahrer haben." Am Ende schlägt das Pendel bei Andretti aber doch klar in Richtung Hamilton aus: "Ich kann nicht mitansehen, was ihm wiederfährt. Die mechanischen Probleme scheinen ihn viel öfter zu treffen."

Der US-Amerikaner glaubt, dass auch die zweite Saisonhälfte nichts an Spannung schuldig bleiben wird und Mercedes seiner Strategie, die Piloten frei fahren zu lassen, treu bleibt. "Ich bin sicher, dass Niki dafür kämpfen wird, dass es offen bleibt. Und die doppelten Punkte beim letzten Saisonrennen werden es sehr interessant machen, ob man das mag oder nicht. Es ist zwar etwas künstlich, aber es könnte für zusätzliche Würze sorgen."

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