Toro Rosso wird 2014 mit dem jungen Russen als Stammfahrer durchstarten, obwohl der den Einstieg kürzlich "vorschnell" und "nicht zielführend" genannt hatte
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Faustdicke Überraschung auf dem Transferkarussell: Wie Toro Rosso am späten Montagabend bekanntgab, erbt den Platz von Red-Bull-Aufsteiger Daniel Ricciardo der Russe Daniil Kwjat. Der 19-Jährige wird an der Seite von Jean-Eric Vergne ins Lenkrad greifen und freut sich über die Chance, die er in der Königsklasse erhält: "Das sind fantastische Neuigkeiten. Ein Traum wird wahr", jubelt Kwjat. Beschert hatte ihm die Überraschung seine erfolgreiche Teilnahme am Red-Bull-Juniorprogramm.
Der Mann aus Ufa nennt es eine "unbezahlbare Gelegenheit", die Ricciardo-Nachfolge anzutreten. "Seit ich mit dem Kartsport begonnen habe, wollte ich in die Formel 1 und jetzt wird dieser Wunsch Realität", ist Kwjat aus dem Häuschen. Bei seiner Teilnahme am Young-Driver-Test in Silverstone vor einigen Monaten habe er schon einen kleinen Vorgeschmack auf die Zusammenarbeit mit Toro Rosso erhalten und diese Erfahrung sehr genossen: "Die Tatsache, dass ich in Italien zu Hause bin und Italienisch spreche, wird mir sicher helfen, sehr schnell Teil des Teams zu werden."
Bei der in Faenza beheimateten Toro-Rosso-Mannschaft sind sich die Verantwortlichen sicher, eine richtige Entscheidung getroffen zu haben: "Wir sind glücklich, unsere Strategie, junge Fahrer aus dem Red-Bull-Juniorprogramm zu fördern, fortzusetzen. Daniil ist ein sehr talentierter Pilot, was sich an seinen Resultaten in allen Nachwuchskategorien ablesen lässt", so Franz Tost, der auf eine erfolgreiche Laufbahn im Kartsport und den Gewinn der Formel Renault 2.0 im Jahr 2012 verweist. Diese Klasse hatte in der Vergangenheit zahlreiche große Talente herausgebracht.
Zuletzt gelangen Kwjat fünf Podestplätze in der Formel-3-Europameisterschaft, in der GP3 kämpft er derzeit noch um den Titel. Tost lobt: "Er hat unser Team mit starken Leistungen beeindruckt und beim Young-Driver-Test sehr informatives, technisches Feedback gegeben. Das deutet an, dass er grundlegende Qualitäten vorweist, auf denen er aufbauen kann." Der Teamchef verspricht kompromisslose Rückendeckung: "Daniil kann sicher sein, dass wir unsere gesamte Erfahrung in der Nachwuchsförderung einsetzen, um ihm den bestmöglichen Start in die Formel-1-Karriere zu ermöglichen."
Die Verpflichtung Kwjats ist auch deshalb ein Paukenschlag, weil er einen Einstieg in die Beletage gegenüber 'Motorsport-Total.com' noch vor wenigen Wochen selbst als überstürzt abgetan hatte. Anders als sein Landsmann Sergei Sirotkin, der bei Sauber für 2014 gesetzt ist, hält Kwjat sich noch nicht für bereit: "Es wäre eine vorschnelle Entscheidung und würde mich nirgends hinführen", erklärt er klipp und klar. Zwar würde man als Formel-1-Fahrer sofort ins Rampenlicht katapultiert, "ich bevorzuge aber, Aufmerksamkeit für Siege zu bekommen. Wenn ich in die Formel 1 gehe, will ich dort gewinnen." Der große Verlierer des Toro-Rosso-Poker heißt Antonio Felix da Costa - er war als aussichtsreichster Red-Bull-Junior als Favorit auf das Cockpit gehandelt worden.