Auftakt in Spielberg: Rosberg holt die Bestzeit

, 20.06.2014

Nico Rosberg holt die Bestzeit im ersten Freien Training zum Grand Prix von Österreich vor Lewis Hamilton und Fernando Alonso: Sebastian Vettel mit wildem Ausritt

Die Spiele in Spielberg haben endgültig begonnen. Die Formel 1 hat am Vormittag ihr erstes Freies Training zum Großen Preis von Österreich auf dem Red-Bull-Ring absolviert. Wie erwartet belegten wieder einmal die Mercedes-Piloten die ersten beiden Ränge. Der in der Weltmeisterschaft führende Nico Rosberg konnte sich in 1:11.295 Minuten vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton (+0,140 Sekunden) behaupten. Die Session ließ allerdings nur rund 60 Minuten gute Runden zu, denn dann setzte der Regen ein.

Die Mercedes ließen an der anhaltenden Stärke des W05 gleich zu Beginn kaum Zweifel aufkommen. Sofort markierten Hamilton und Rosberg schnelle Rundenzeiten, aber die Karten wurden im gesamten Training nie wirklich aufgedeckt. Am Fahrzeug des Deutschen gab es zudem technische Probleme. Erneut arbeitete die Kühlung des ERS im Auto mit der Startnummer 6 nicht richtig. Vor dem zweiten Training muss Mercedes die Einheit austauschen. Genau ein solcher Defekt hatte Rosberg den Sieg in Kanada gekostet.

"Es war eine schwierige Session", meint Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bei 'Sky Sports F1'. Einerseits habe das wechselhafte Wetter für Probleme gesorgt, auf der anderen Seite habe man den Defekt am Hybridsystem gehabt. "Wir haben mit unserem Auto zwar ein gewisses Polster, aber das hilft uns bei solchen Defekten auch nicht. Wir müssen konzentriert bleiben und dürfen uns keine Ausfälle leisten. Hinzu kommt auch noch, dass es insgesamt sehr wenig Grip gibt. Darüber haben alle Fahrer geklagt."

Schon wieder: Defekt an Rosbergs Hybridsystem

Dass der Mercedes-Antrieb auf der kurzen Strecke in der Steiermark ein großer Trumpf sein wird, zeichnete sich bereits im ersten Durchgang ab. Phasenweise lagen alle acht Autos mit dem Antrieb aus Brixworth an der Spitze. Bis zum Ende des Trainings schaffte es nur einer, in diese Phalanx einzudringen: Fernando Alonso. Der Spanier, an dessen Ferrari ein neuer Heckflügel getestet wurde, markierte in 1:11.606 Minuten die drittschnellste Zeit des Vormittags.

Teamkollege Kimi Räikkönen (11./+1,070) konnte das Tempo des Spaniers nicht mitgehen. Der Finne hatte allerdings auch ein ganz anderes Programm. Räikkönen fuhr Vergleiche mit dem alten Heckflügel und hatte - ebenso wie Rosberg - Titanteile in der Bodenplatte, die einen Funkenschlag erzeugen sollen wie in früheren Zeiten. Leider war davon am Morgen nur sehr wenig zu sehen. Einzig am Ausgang der zweiten Kurve flogen mal zaghaft ein paar Funken, die aber bestimmt nicht als neues Showelement auf die Zuschauer übersprangen.

Fans waren bereits am Vormittag reichlich an der Strecke - und die brachten die passende Ausrüstung mit: Regenkleidung und Schirme. Nach rund einer Stunde kamen aus den dunklen Wolken die ersten zaghaften Tropfen, später gab es etwas mehr Regen, der den Fahrbetrieb am Ende nahezu auf ein Minimum reduzierte. Ohne die Feuchtigkeit auf der österreichischen Strecke wären sicherlich noch weitere Zeitenverbesserungen möglich gewesen.

Red Bull nicht gerade beeindruckend

Vor allem von Red Bull hätte man beim Heimspiel in Spielberg mehr erwartet. Kanada-Sieger Daniel Ricciardo schloss die Session mit einem Rückstand von 1,275 Sekunden auf Platz 13 ab. Teamkollege Sebastian Vettel erging es noch schlimmer. Mit einem offenbar recht vollgetankten Fahrzeug drehte sich der Weltmeister in der letzten Kurve um satte 720 Grad und hatte großes Glück, nicht in der Mauer zu landen. Der RB10 war noch nicht gut aussortiert, Vettel mit 1,693 Sekunden Rückstand nur auf Platz 15.

Felipe Massa (4./Williams), Jenson Button (5./McLaren), die beiden Force-India-Piloten Sergio Perez (6.) und Nico Hülkenberg (7.) sowie Valtteri Bottas (8./Williams) und Kevin Magnussen (9./McLaren) wurden von den Mercedes-Antrieben nach vorn geschoben. Die sechs Piloten lagen innerhalb von nur sechs Zehntelsekunden. Einen soliden Eindruck hinterließ Toro Rosso mit Jean-Eric Vergne und Daniil Kwjat auf den Plätzen zehn und zwölf.

Während bei Lotus mal wieder recht wenig voranging (Plätze 16 und 17 für Grosjean und Maldonado), hatte Adrian Sutil großes Pech. Ein Schaden am Turbolader des Ferrari-Antriebs fesselte den Sauber-Piloten an die Box. Sutil konnte am Morgen nur neun Runden drehen. Noch weniger absolvierte nur Marcus Ericsson, dessen Caterham nach acht Runden hinter der ersten Kurve stehenblieb. Am Auto des Schweden streikte das Hybridsystem.

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